Adventkalender 2017

Diese Inhalte zur Steigerung deiner finanziellen Intelligenz wurden im Adventkalender 2017 veröffentlicht, du kannst die 24 Fenster hier nachlesen, nicht nur zu Weihnachten interessante Artikel 🙂

  1. Was ist das „Hamsterrad“ und was ist Geldhamster?Das Hamsterrad ist der tägliche Kreislauf in dem wir alle strampeln, wir stehen in der Früh auf, gehen in die Arbeit, kommen am Abend hundemüde nach Hause und haben eigentlich viel zu wenig Zeit für die wichtigen Dinge des Lebens wie Familie, Freunde, Freizeit oder Urlaub. Eben das klassiche 9-to-5-Klischee – oder das Hamsterrad aus dem man nicht so leicht entkommen kann.
    Viele (oder wahrscheinlich sogar die Meisten) arbeiten eigentlich nicht, weil ihnen die Arbeit so viel Spaß macht, sondern weil man sich eben seinen Lebensunterhalt damit verdienen muss um die Miete oder den Kredit für das Eigenheim zu bezahlen und sich zu ernähren. Es gibt eben nicht so viele Traumjobs und oft bekommt man eben nicht das, was man eigentlich machen möchte, sondern muss etwas anderes machen um nicht unter der Brücke zu landen.Es geht aber auch anders, nämlich indem man sich langsam (und vor allem so früh wie möglich!) passives Einkommen aufbaut. Wenn du noch nicht weißt, was passives Einkommen ist, im morgigen Kalendertürchen wird das erklärt Lächelnd. Navigation mit linken und rechten Pfeilen.

    Geldhamster ist ein Blog, welcher dir zu diesem passiven Einkommen und im besten Fall zu finanzieller Unabhängigkeit verhelfen möchte (auch dieser Begriff wird morgen ausführlich erklärt). Das Ziel des Blogs ist es, dich beim Sparen zu unterstützen, die Schulden ab- und Vermögen aufzubauen und dein finanzielles Wissen zu verbessern, denn Bildung ist immer noch die beste Vorsorge. 

  2. Was bedeutet eigentlich finanzielle Unabhängigkeit?Finanziell unabhängig ist man dann, wenn man nicht mehr aktiv  für sein Geld arbeiten muss. 
    Das bedeutet, dass man sich passive Einnahmen verschaffen muss, welche die monatlichen Ausgaben übersteigen.
    Hat man beispielsweise monatliche Fixkosten von zB 1.500 EUR (Miete, Betriebskosten, Auto, Nahrungsmittel, Kleidung, Kredit, Versicherungen, etc.), so muss man mindestens 1.500 EUR an passiven Einnahmen monatlich haben, um finanziell unabhängig zu sein.

    Man kann also dann alle seine Fixkosten mit dem passiven Einkommen decken. Alles was man darüber hinaus verdient, kann man dann für seine Freizeit, Hobbys, zum Sparen oder Vorsorgen etc. nutzen.Als passive Einkommen bezeichnet man zum Beispiel Mieten, Dividenden, Zinszahlungen, Provisionen usw.
    Alles, wofür man eben nicht aktiv arbeiten muss, der Geldfluss kommt so oder so monatlich aufs Konto, und zwar von den Vermögenswerten.

    Das ist auch unsere Hauptmotivation auf www.geldhamster.at, der Kauf und die Schaffung von Vermögenswerten um passiven Geldfluss zu ermöglichen.

    Was der Unterschied zwischen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten ist, erfährst du in diesem Blogartikel !

  3. Die drei wichtigsten passiven Geldflüsse!

    Gestern haben wir erfahren was ein passiver Geldfluss bzw. ein passives Einkommen ist, heute werde ich die drei wichtigsten passiven Einkommen kurz vorstellen:


    1. Die Miete / Der Pacht
    Die wohl bekannteste und in Österreich auch bei weitem beliebteste Form des passiven Einkommens sind wohl Mieten. Ob Wohnungen, Geschäftslokale, Hallen, Garagen oder Einstellplätze, Grundstücke (in der Landwirtschaft als Pacht bezeichnet), es sind eben großteils Immobilien, die man vermietet oder verpachtet. Natürlich kann man auch bewegliche Dinge wie ein Auto oder zB Werkzeug vermieten – alles was man besitzt, kann man auch vermieten, beispielsweise auf usetwice. Ein (großer) Nachteil jedoch ist, zumindest bei Immobilien, dass diese sehr kapitalintensiv sind. Man braucht also (selbst bei teilweiser Kreditfinanzierung) schon ein gewisses Vermögen um sich Immobilien zum Vermieten zuzulegen.
    2. Dividenden
    Dividenden sind, wie schon öfters erwähnt, die Zinsen der Aktionäre. Wenn jemand Aktien, also Unternehmensanteile, besitzt, soll derjenige natürlich auch etwas davon haben. Viele Unternehmen zahlen deshalb einen Teil des Gewinnes in Form von Dividenden an die Teilhaber aus. Dies erfolgt zB bei den meisten europäischen Unternehmen jährlich, amerikanische Unternehmen machen dies oft sogar vierteljährlich. Gerade bei den ersten Aktien sollte man jene auswählen, die eine stabile, also seit einigen Jahren konstante, oder leicht steigende Dividende zahlen. Diese muss jedoch auch vom jährlichen Gewinn des Unternehmens gedeckt sein!3. Provisionen
    Gerade in Zeiten des Internets gibt es haufenweise Provisionen zu verdienen. Hast du selbst eine Homepage oder einen Blog, so kannst du diesen, bzw. den Arbeitsaufwand dahinter, zum Beispiel mit Affiliate-Provisionen finanzieren. Diese Provisionen sind im Prinzip Werbeprovisionen von Firmen, welche aus deren Marketingbudget bezahlt werden. Deine Homepagebesucher haben dadurch keinen Nachteil oder Mehrkosten, jedoch wird ein von deiner Homepage verlinkter Werbebanner oder Textlink bei einem eventuellen Einkauf (oder oft nur Registrierung) des Besuchers dir zugerechnet und du bekommst entweder einen Fixbetrag oder einen gewissen Prozentsatz des Einkaufs. Ein solches Partnerprogramm bieten fast alle großen, aber auch zunehmend kleinere Unternehmen um den Umsatz durch die kostengünstige Werbung in den vielen Blogs und Socialmedia-Kanälen der Privatanbieter zu steigern.

  4. Was ist eigentlich eine Aktiengesellschaft?

    Eine Aktiengesellschaft (oder kurz AG) ist eine Rechtsform, also der rechtliche Rahmen unter dem ein Unternehmen auftritt.
    Obwohl Aktiengesellschaften in Österreich nur rund 0,3 % der Unternehmen ausmachen (der Großteil, nämlich knapp 93 % entfällt auf Einzelunternehmen oder GesmbH, also die klassichen KMU), so sind Aktiengesellschaften doch eher die „bekannten“ Unternehmen. Eine OMV oder Erste Bank kennen eben doch mehr Menschen als ein Ein-Personen-Unternehmen aus irgendeinem kleinen Ort (wenngleich diese Klein- und Mittelunternehmen auch sehr wichtige Arbeitgeber und Stützen in der österreichischen Wirtschaft sind!).
    Dass es in Summe aber recht wenige Aktiengesellschaften gibt, ist vor allem den hohen Kapitalanforderungen geschuldet. Das Grundkapital einer AG beträgt nämlich mindestens 70.000 EUR alleine deshalb ist diese Rechtsform nichts für den Greißler von nebenan. Dieses Grundkapital ist dann eben in Aktien aufgeteilt und je nachdem wieviele dieser Aktien man besitzt, richtet sich auch der prozentuelle Anteil am Unternehmen. Als Großaktionäre bezeichnet man Personen, die 5 % oder mehr der Aktien besitzen.
    Eine AG besteht außerdem aus drei Organen, dem Vorstand, welcher die operativen Geschäfte leitet, dem Aufsichtsrat, welcher den Vorstand und somit die Geschäfte kontrolliert und aus der Hauptversammlung, welche aus allen Aktionären besteht und einmal jährlich stattfindet. Die Hauptversammlung entscheidet schlussendlich auch, ob und wieviel Gewinn vom Unternehmen ausgeschüttet werden soll.
    Als Aktiengesellschaft muss man übrigens nicht unbedingt an der Börse gelistet sein, im Gegenteil, von über 1.800 AG’s in Österreich sind nur ca. 100 börsenotiert, der Großteil davon an der Wiener Börse. Man kann also als Privater nicht Aktien jeder AG kaufen, sondern nur jene, welche über die Börse gehandelt oder über andere Marktplätze angeboten werden.

  5. Der Krampus der Geldanlage – die Inflation!Die Inflation ist der Feind jedes Anlegers, denn sie bedeutet nichts anderes, als dass der Geldschein, den wir in der Hand halten oder das Geld auf unseren Girokonten oder Sparbüchern immer weniger wert wird. Nehmen wir an du hast 1.000 EUR bar daheim liegen. Beträgt die Inflation beispielsweise jährlich nur 2 % (was in „normalen“ Jahren eher die Regel als die Ausnahme ist), so sind deine 1.000 EUR in einem Jahr nur mehr 980 EUR „wert“. Die 980 EUR sind dann ein Jahr später auf einmal nur mehr etwas über 960 EUR „wert“ usw.
    Nach 10 Jahren kannst du dir um die 1.000 EUR nur mehr Waren im Gegenwert von heutigen 817 EUR kaufen.
    Damit du das nicht falsch verstehst, die 1.000 EUR sind in 10 Jahren natürlich immer noch 1.000 EUR, jedoch steigen jährlich die Waren- und Dienstleistungspreise, welche diesen Kaufkravtverlust verursachen.
    In Wahrheit ist es also eigentlich so, dass du dir beispielsweise um die 1.000 EUR heute einen Urlaub leisten kannst, welcher bei durchschnittlicher jährlicher Preissteigerung von 2 % in 10 Jahren schon fast 1.220 EUR kostet, also 22 % mehr als heute!
    Ein Teil der Inflation wird bei einem unselbständigen Dienstverhältnis beim Lohn oder Gehalt durch die jährlichen Kollektivvertragsverhandlungen abgegolten, jedoch fällt vor allem die gefühlte Inflation (welche für das tägliche Leben benötigte Güter wie Lebensmittel stärker gewichtet) meist noch viel höher als die offizielle Inflation aus und somit verliert der Großteil der Menschen real Geld.Schützen kann man sich gegen die Inflation nur in Form von Sachwerten, zB in Form von Immobilien (hier vor allem vermietete Immobilien, da die Miete im Normalfall ebenso an die Inflation angepasst wird), Unternehmensanteile (zB Aktien, diese schneiden trotz hoher Schwankungsbreite auf lange Sicht gesehen mit 6-8%  Rendite pro Jahr besser als die Inflation ab) aber auch mit zB Edelmetallen, Gold oder Silber sind im Gegensatz zum Papiergeld nicht unendlich vermehrbar und steigen somit seit Jahrtausenden im Wert, der einzige Nachteil ist, dass Edelmetall keine Zinsen abwirft und man so um den wichtigen Zinseszinseffekt umfällt. Welche Macht dieser Effekt im Lauf der Jahre hat, werde ich dir übermorgen verdeutlichen!
  6. Buchtipp zum Nikolo!


    Finanzielle Intelligenz – Was Sie in der Schule hätten lernen sollenEin sehr lesenswertes Buch zum Thema von einem deutschen Jungunternehmer, der für sein Alter bereits einiges an Wissen und Erfahrung im Bereich Finanzen sammeln konnte. Er kritisiert in dem Buch, dass finanzielle Bildung in der Schule nicht vermittelt wird. Man lernt dort zwar wie man komplizierte Algebra-Brüche löst, jedoch nicht wie man zB einen Steuerausgleich macht. Gerade solch eine grundlegende wirtschaftliche Ausbildung und der Umgang mit Geld gehört unbedingt in den Lehrplan unserer Schulen. Mittlerweile setzt sich auch die Wiener Börse sehr für den Bereich finanzielle Bildung ein, es tut sich also endlich etwas in dem Bereich.
    Vor allem für den Einstieg in die Welt der Finanzen ist das Buch sehr gut geeignet, da doch sehr grundlegende Dinge übers Investieren und einige unentbehrliche Fachbegriffe erklärt werden.
    Hier könnt ihr das Buch bei Amazon bestellen!

  7. Was ist eigentlich der Zinseszins?Der Zinseszins ist das wahrscheinlich mächtigste Instrument in der Welt der Finanzen. Die Reichen wissen um diese Macht und werden aufgrund dessen auch immer reicher, weshalb die Schere zwischen Arm und Reich immer größer wird. Und solange sich die „Armen“ oder vor allem die Mittelschicht nicht finanziell weiterbildet, wird sich daran auch nichts ändern!
    Warum es so wichtig ist, um jeden Prozentpunkt zu kämpfen, werde ich dir am besten anhand von Beispielen verdeutlichen:
    Ein finanziell ungebildeter normaler Sparbuchanleger lässt sein Vermögen von zB 10.000 EUR bei sagen wir durchschnittlich 2 % pro Jahr, 20 Jahre am Sparbuch liegen (die Inflation, Steuern oder etwaige spätere Einzahlungen lassen wir in diesen Beispiel mal weg, da es nur um die Veranschaulichung der prozentuellen Differenz geht).

    Was schätzt du was aus diesen 10.000 EUR in 20 Jahren geworden sind?

    Es sind dann 14.859 EUR, also ein Zuwachs von ca. 48,60 %.

    Ein finanziell gebildeter Anleger weiß, dass zB Aktien trotz hoher Schwankung im langjährigen Durchschnitt weltweit angelegt ca. 6-8 % Rendite erbringen. Da er 20 Jahre Zeit hat, legt er seine 10.000 EUR in einen breit gestreuten Welt-Aktienfonds (zB einen kostengünstigen ETF) und erzielt damit die untere Bandbreite, also nur 6 % Rendite pro Jahr.

    Was schätzt du was aus diesen 10.000 EUR nach 20 Jahren geworden sind? Im Normalfall denkt man, es sollte dreimal so viel Rendite sein, denn 2 x 3 = 6 %, also ca. 145 % mehr, somit 24.500 EUR.

    Es sind aber….

    über 32.000 EUR daraus geworden! Also ganze 220 % mehr im Vergleich zum „Normalanleger“ mit 48,60 % mehr!

    Dieser Macht muss man sich bewusst werden, denn gerade bei der Geldanlage gilt der bekannte Spruch:

    Zeit ist Geld!

  8. Wieviel Vermögen braucht man um finanziell „frei“ zu sein?

    Das ist eine interessante Frage auf die es aber leider keine eindeutige Antwort gibt. Die Frage ist, welche monatlichen Kosten man zu bestreiten hat, denn wenn man keinem Arbeitsverhältnis nachgeht, muss man sich zB auch selbst versichern und natürlich gibt es auch sonst einige Fixkosten wie Wohnung, Lebensmittel, evtl. Versicherungen oder PKW zu decken. Auch ist die Frage, ob man vielleicht noch einen Partner oder Kinder versorgen muss und natürlich möchte man für Freizeit und Hobbys auch ein wenig Geld zur Verfügung haben.

    Nehmen wir also mal an, man braucht im Monat 3.000 EUR um die Fixkosten zu decken und auch noch Geld „zum Leben“ zu haben. Nehmen wir weiters an, man hat sein Geld auf einige Vermögensklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien usw. aufgeteilt und erhält aus diesen Vermögenswerten nach Steuern 5 % Rendite pro Jahr und hat zusätzlich 50.000 EUR auf einem täglich fälligen Sparkonto liegen, auf welches man schlimmstenfalls zugreifen kann, quasi ein Notgroschen.

    Wir brauchen also 12 x 3.000 EUR = 36.000 EUR im Jahr.

    Somit wäre man quasi mit einem Vermögen von 720.000 EUR finanziell unabhängig, denn davon 5 % ergibt 36.000 EUR.
    Man sollte jedoch bedenken, dass, wie wir schon gelernt haben, die Inflation die jährlichen Kosten steigen lässt und das Vermögen bei einer jährlichen Auszahlung von 100% der Rendite nicht weiter anwächst.
    Mit einem „Polster“ und der weiteren Anlage in Vermögenswerte, vermehrt sich aber auch das Vermögen und somit kann man auch die jährliche Steigerung aus dem Vermögen decken und muss nicht auf den Notgroschen zurückgreifen.

    Mit einem Gesamtvermögen von 1 Mio. EUR (50.000 Notgroschen + 950.000 Sachvermögen) könnte man beispielsweise 47.500 EUR jährlich an Rendite lukrieren (5 % von 950.000) und die zusätzlichen 11.500 EUR wieder in Vermögenswerte verwandeln, welche dann dank des Zinseszins in den Folgejahren weitere zusätzliche Erträge bringen!

  9. Was macht eigentlich eine Bank?

    Da ich unlängst eine Umfrage gesehen habe, bei der jeder 4te oder 5te Schüler angibt, dass eine der Hauptaufgaben von Banken jene ist, Geld zu drucken, möchte ich heute einmal erklären, was wirklich eine „normale“ Bank macht. (Geld drucken übrigens nur die Notenbanken Zwinkernd) Hier sieht man leider mal wieder wie viel man in der Schule über Finanzen lernt…

    Die tatsächliche Kernaufgabe einer Bank ist es, Geld von Kunden einzunehmen (in Form von Spareinlagen oder auch Girokonten) und auf der anderen Seite dieses Geld an andere Kunden zu vergeben (in Form von Krediten und Darlehen). Die Sparer bekommen für ihr eingelegtes Geld Zinsen (zumindest war es einmal so Lachend), die Kreditnehmer müssen für das geborgte Geld Zinsen zahlen.

    Diese Zinsen sind natürlich etwas höher, als die Sparer bekommen, denn die Bank muss aus dieser Differenz (und aus den Gebühren für das Konto und anderen Spesen) ihre Mitarbeiter bezahlen, die technische Infrastruktur wie Bankomaten usw. erhalten und natürlich auch laufend Investitionen tätigen. Außerdem zahlen nicht alle Kreditnehmer brav ihre Kredite zurück (weil es zB geänderte Lebensumstände nicht mehr zulassen) und dafür müssen Reserven gebildet werden, um diese Kreditausfälle auch zu stemmen.

    Eine weitere Einnahmequelle sind zb Provisionen aus Dienstleistungen, die ebenfalls angeboten werden wie Bausparen, Versicherungsgeschäfte, Wertpapiergeschäfte, Pensionsvorsorgen usw.

    Denn schließlich wollen ja auch die Eigentümer der Bank von ihrem Mut zum unternehmerischen Risiko profitieren und Gewinne einfahren Lächelnd

  10. Buchtipp!


    Rich Dad Poor Dad: Was die Reichen ihren Kindern über Geld beibringen

    Robert T. Kiyosaki hatte in seiner Jugend einen »Rich Dad« und einen »Poor Dad«. Nachdem er die Ratschläge des Ersteren beherzigt hatte, konnte er sich mit 47 Jahren zur Ruhe setzen. Sehr inspirierendes Buch, wenn auch nicht alles 100%ig bei uns aufgrund anderer Gesetze umsetzbar, zeigt es doch vor allem gute Denkansätze um „finanzielle Intelligenz“ zu entwickeln.

    NEU gibt es seit Anfang Dezember 2016 zum 20jährigen Jubiläum die 3 Klassiker von Kiyosaki in einer Sammelbox:
    Rich Dad Poor Dad, Cashflow Quadrant und Rich Dad’s Investmentguide bekommt man ab sofort um fast ein Drittel günstiger als beim Einzelkauf – sehr empfehlenswert!

  11. Welche Rendite ist notwendig um das Vermögen zu verdoppeln?

    Heute mal ein sehr kurzer, aber dennoch wahrscheinlich für manche wichtiger Beitrag. Man fragt sich oft, wie lange es dauert, bis man sein Vermögen verdoppelt hat, denn viele träumen natürlich vom schnellen Reichtum, aber ebenso viele kommen schnell drauf, dass sich das nicht so leicht verwirklichen lässt.

    Ich sage mal, realistisch ist ein Zeitraum von 10 Jahren und dafür braucht man eine Nettorendite (also nach Steuern) von ca. 7,2 % p.a.

    Hat man einen Anlagemix mit dieser Verzinsung, kann man sein Vermögen also ca. alle 10 Jahre verdoppeln. Hat man nur eine Nettorendite von 3 % p.a., dann muss man fast 25 Jahre auf eine Verdoppelung warten, schafft man jedoch sogar 12 % p.a. (was schon eine ordentliche Rendite ist), so kann man sein Geld bereits nach etwas mehr als 7 Jahren verdoppeln. Hier zeigt sich wieder die Macht des Zinseszinses.

    Es zeigt jedoch auch, selbst mit einer Top-Rendite wird man nicht nur mit bestehendem Vermögen von heute auf morgen reich, es dauert einfach eine Weile Zwinkernd

  12.  Was macht eigentlich eine Börse?


    Hört man den Begriff Börse, so muss man als Laie ohne finanzielle Bildung oft nur an Zocker denken, die, wie im Film wild fuchtelnd auf und ab laufend, mit 3 Telefonen am Ohr „Kaufen“ und „Verkaufen“ schreien. Viele, selbst angehende „Börsianer“, sind sich aber gar nicht bewusst, wozu eine Börse überhaupt da ist bzw. was ihre eigentliche Funktion ist.

    Eine Börse ist im Prinzip ein Handelsplatz, an dem Menschen ihre „Waren“, ob jetzt Aktien, Devisen oder auch Rohstoffe anbieten können und andere diese „Waren“ dann kaufen können. Wie in der Marktwirtschaft üblich, entscheiden dann Angebot und Nachfrage darüber, ob die „Ware“ den Besitzer wechselt oder nicht. Denn der Käufer ist nur bereit, einen gewissen Preis zu zahlen, der Verkäufer hingegen versucht natürlich den für ihn „besten“ Preis zu bekommen.
    Außerdem ist es heutzutage eher so, dass man am Computer den Kaufs- oder Verkaufsbutton drückt, anstatt ins Telefon zu brüllen Lächelnd

    Gibt es also mehr Verkäufer als Käufer, so sinken zB die Kurse von Aktien, da die Verkäufer denken, dass der Preis zu hoch ist oder Gewinne einstreichen wollen. Greift unter den Marktteilnehmern die Panik um sich, weil zum Beispiel schlechte Wirtschaftsdaten bekannt gegeben werden, so kann das ganze auch recht schnell gehen und alle wollen quasi auf einmal ihre Wertpapiere los werden – so entstehen dann sogenannte Crashs! (hierzu in einem späteren Fenster noch mehr Zwinkernd ) Umgekehrt ist es natürlich genauso, sind mehr Käufer als Verkäufer aktiv, so steigen die Kurse.

    Es ist allerdings so, dass die Kurse die Nachrichten machen, und nicht die Nachrichten die Kurse. Natürlich kann es schlechte Nachrichten geben, jedoch sind es immer die Menschen oder Systeme dahinter, die dann den Verkaufs-Button drücken. Jedoch ist es in den Medien natürlich spannender zu hören: „Arbeitsmarktdaten lassen die Börse abstürzen“ als „Heute gab es an der Börse mehr Verkäufer als Käufer“ Lächelnd

    Die Börse stellt also nur die Plattform zur Verfügung, damit sich Käufer und Verkäufer ihre jeweiligen Preise anbieten können. Für den Kauf und Verkauf zahlt man auch, je nach Anbieter, gewisse Spesen – welche zum Teil auch an die Börse als, sozusagen, Vermittlungsprovision gehen.
    Der Vorteil für Firmen an die Börse zu gehen ist jener, dass auch internationale Investoren auf die Firma aufmerksam werden und dadurch dem Unternehmen viel Kapital zur Verfügung gestellt wird, um weiter zu wachsen.

  13. Was ist der Unterschied zwischen Kursindex und Performanceindex?

    Nachdem wir gestern geklärt haben was eine Börse eigentlich macht bzw. wozu diese gut ist, möchte ich heute den Unterschied zwischen Indizes erklären, da man nicht alle Börsenindizes bzw. deren Performance eins zu eins vergleichen kann.
    Der gravierende Unterschied ist jener, dass zB der amerikanische Dow Jones ein Kursindex ist – hier also keine Dividenden mit einberechnet werden, der deutsche DAX aber inklusive Dividenden berechnet wird – hier werden also die laufenden Ausschüttungen in den Indexwert integriert.
    Vergleicht man die Entwicklung dieser Beiden, ist es also als ob man Äpfel mit Birnen vergleicht.
    Der Dow Jones beispielsweise hat seit Jahresbeginn ca. 23 % zugelegt (ohne Dividenden). Der DAX hat im selben Zeitraum „nur“ ca. 15 % an Wert gewonnen, hier sind jedoch die Dividenden schon mit einberechnet. Man sieht also auf den ersten Blick, dass der amerikanische Markt im heurigen Jahr weit besser abgeschnitten hat. Schaut man sich dagegen den DAX-Kursindex an, so ist der Unterschied noch größer, denn dieser kann im Jahr 2017 nur eine Performance von nicht einmal 12 % aufweisen, also nur knapp die Hälfte des Dow Jones!Man merkt also – Index ist nicht gleich Index, will man die Performance unterschiedlicher Märkte vergleichen, so muss man sich zuerst anschauen ob auch das „Gleiche“ verglichen wird. Man sieht in dem Beispiel jedoch auch, dass zumindest 20-25 % der Performance von Aktien (im langfristigen Vergleich geht man sogar von bis zu 50 % aus) die Dividenden ausmachen weshalb man für den langfristigen Vermögensaufbau diese immer wieder investieren sollte um den optimalen Zinseszinseffekt zu erzielen!

  14.  Was ist eigentlich eine Bilanz?

    Im heutigen Fenster erfährst du was eine Bilanz ausmacht und siehst die wichtigsten Bestandteile einer solchen. Ich werde dir auch Beispiele zeigen, wie du die Bilanz in dein tägliches Leben integrieren kannst.

    Im Prinzip ist eine Bilanz eine Gegenüberstellung von Vermögen zu Schulden eines Unternehmens. Auf der linken Seite (auch Soll oder Aktiva genannt) stehen die Vermögenswerte wie zB Waren die man auf Lager hat, Maschinen, offene Rechnungen von Kunden usw.
    Auf das private Leben umgelegt könnte man sagen hier befindet sich das Ersparte in Form von Sparbüchern, Bargeld, Girokonto, Wertpapiere, Sachanlagen wie Immobilien usw.

    Auf der rechten Seite (auch Haben oder Passiva genannt) befinden sich die Schulden oder Verbindlichkeiten eines Unternehmens aber auch das Eigenkapital mit Rücklagen und Rückstellungen, auf welche das Unternehmen im Bedarfsfall zurückgreifen kann (sollte zB ein Kunde nicht zahlen können/wollen).
    Im privaten Bereich sind hier Kreditschulden, Minus-Stände am Konto aber auch Leasingverträge oder – ganz schlecht – Konsumschulden zu finden. Auch ein eventueller „Notgroschen“ sollte in Form von Rücklage dort zu finden sein.

    Eine Bilanz muss immer ausgeglichen sein und da man wohl nie genau so viele Schulden wie Vermögen haben wird, gibt es für die Differenz die sogenannte GuV oder Gewinn- und Verlustrechnung. Im Idealfall sollte natürlich die linke Seite größer als die rechte Seite sein, denn dann ist die Bilanz positiv, sprich man schreibt Gewinn. Hat man beispielsweise 100.000 EUR Vermögen und nur 80.000 EUR Schulden, so beträgt das Nettovermögen (oder der Gewinn) 20.000 EUR. Ist es umgekehrt, so muss man die 20.000 EUR Verlust durch das Eigenkapital ausgleichen – ist jedoch auch dieses nicht mehr vorhanden, so muss entweder von den Eigentümern neues Kapital zugeschossen werden, oder das Unternehmen schlittert in die Pleite, da dann kein Geld mehr für die Bedienung der Schulden oder für den Geschäftsbetrieb vorhanden ist.
    Umgelegt auf den privaten Bereich ist es oft ebenfalls so, dass viele Menschen mehr Schulden als Vermögen haben und nur durch den monatlichen „Zuschuss“, meist in Form von Lohn oder Gehalt, ihre Schulden bedienen können. Ist man dann plötzlich arbeitslos und hat auch keine persönlichen Rücklagen gebildet, so ist man auch schnell im privaten Bereich zahlungsunfähig, was dann oft im Privatkonkurs endet.

    Dies gilt es unbedingt zu vermeiden, weshalb man sich immer einen gewissen Polster für solche Notfälle aufbauen sollte!

  15. Buchtipp!

    Souverän Investieren mit Indexfonds und ETFs

    Ein wirklich empfehlenswertes Grundlagenwerk, welches die Vorteile des passiven Investierens näher bringt und mit Studien untermauert. Warum man sein Geld in Zeiten wie diesen nur durch optimale Streuung (Stichwort Weltportfolio) und die richtige Produktauswahl wirklich vermehren kann (ohne dass Kosten und Spesen die Performance zerstören) und das klassiche „Buy and Hold“ noch lange nicht ausgedient hat, wird hier anschaulich erklärt. Zwar durch die vielen Studien manchmal etwas langatmig, jedoch gleichzeitig auch hochinteressant – das ideale Last-Minute-Weihnachtsgeschenk für Menschen die wenig Zeit für aktives Anlegen haben und trotzdem von tollen Renditen profitieren wollen!

  16. Was ist der Unterschied zwischen aktiven und passiven Fonds?

    Aktive Fonds zB Aktienfonds werden von Fondsmanagern aktiv gemanagt, das bedeutet, der Fondsmanager sucht je nach Fondskategorien (diese können sich nach Branchen, Ländern etc. gliedern) aktiv seine „Lieblingstitel“ aus dem jeweiligen Bereich aus. Er nimmt also die Auswahl nach von ihm definierten Kriterien vor und denkt, dass gewisse Titel besser performen oder günstiger bewertet sind als die Konkurrenz bzw. andere Aktientitel. Dafür wird allerdings auch eine meist nicht so geringe Gebühr verrechnet. Zusätzlich zu den jährlichen Kosten von bis zu 3 % der Performance wird meist noch ein Ausgabeaufschlag von bis zu 5 % verrechnet, also  kauft man zB um 100 EUR Anteile eines Fonds, bekommt man im Endeffekt nur Anteile für 95 EUR.

    Passive Fonds wie zB ETF’s (Exchange Traded Funds) auf bestimmte Indizes wie zB den DAX oder Dow Jones verzichten auf eine aktive Aktienauswahl, stattdessen wird der jeweilige Index 1:1 nachgebildet. Ein praktisches Beispiel, im DAX ist zB SAP mit knapp 10 % gewichtet, der Titel macht also ein knappes Zehntel des deutschen Leitindex aus. Ein ETF auf den DAX muss also auch knapp 10% seines Fondsvolumens in SAP-Titel halten. Solche Fonds sind also transparenter und vor allem auch kostengünstiger. Es gibt hier nämlich keinen Ausgabeaufschlag, da ETF’s normal an der Börse gehandelt werden können, zudem beträgt hier die jährliche Gebühr nur im Schnitt ca. 0,5 %.

    Das ist auch gleichzeitig der große Vorteil von ETF’s für kostenbewusste Anleger, da man hier den Zinseszinseffekt viel besser ausnutzen kann. Außerdem haben schon einige Studien bewiesen, dass nur 1 % der aktiven Fonds auf längere Zeit besser abschnitten als die kostengünstige Variante der passiven ETF’s, was allerdings mehr oder weniger auf Zufall zurückzuführen ist.

    Fazit: Auch wenn es einige gute aktive Fonds gibt, nur weil diese in der Vergangenheit gut abgeschnitten haben, bedeutet das noch nichts für die Zukunft. Aufgrund dieses Umstands und aufgrund der Tatsache, dass die Kostenstruktur ebenfalls eine deutliche Sprache spricht, sind im Zweifelsfall ETF’s zu bevorzugen!

  17. Sonntägiges Renditerätsel!

    Wir haben 3 Personen, welche alle für ihre Pension vorsorgen wollen. Monatlich werden jeweils 200 EUR in zB Aktien-Fonds einbezahlt.
    Die erste Person ist 20 Jahre alt, die zweite Person ist ebenfalls 20 Jahre alt, die dritte Person ist schon 30 Jahre alt.

    Person 1 spart insgesamt 40 Jahre lang Monat für Monat ihre 200 EUR, also insgesamt 96.000 EUR.

    Person 2 spart nur 10 Jahre lang ihre 200 EUR, aufgrund veränderter Lebensumstände (zB Mutter/Vaterfreuden) wird die Besparung im 30. Lebensjahr gestoppt und dann nicht mehr aufgenommen. Das gesparte Geld bleibt jedoch in den Aktienfonds bis zum 60. Geburtstag liegen. Diese Person hat also in den 10 Jahren 24.000 EUR angespart.

    Person 3 kommt erst mit 30 Jahren drauf, dass sie vielleicht etwas für ihre Pension tun sollte, spart dann eben 30 Jahre lang ihre 200 EUR monatlich, also insgesamt 72.000 EUR.

    Die angenommene Verzinsung liegt, wie bei Aktien im langfristigen Vergleich üblich, bei ca. 7 % pro Jahr.

    Wie sieht wohl das Ranking der 3 Personen zu ihrem 60. Geburtstag aus?

    Gewinner ist klarerweise Person Nummer 1, sie macht aus ihren ersparten 96.000 EUR durch den lange angesammelten Zinseszins ein Vermögen von stolzen 497.000 EUR!

    Etwas weniger klar ist, wer wohl den zweiten Platz belegt.

    Person Nummer 3 hat ja erst später zu sparen begonnen, macht aus den erstparten 72.000 EUR aber immerhin noch 235.000 EUR.

    Nun zu Person Nummer 2, diese hat ja nur 24.000 EUR angespart, das Geld dann jedoch noch 30 Jahre im Fonds gut verzinst liegen gelassen. Wie sieht hier die Performance aus?
    Sie verfügt zum 60. Geburtstag über 262.000 EUR und damit kann sie Person Nummer 3 noch schlagen, obwohl sie nur ein Drittel von ihr einbezahlt hat!

    Das ist eines des besten Beispiele für die große Macht des Zinseszins und warum es so extrem wichtig ist, so früh wie möglich mit dem Sparen in guten Vermögensklassen wie zB Aktien anzufangen!

  18. Warum braucht man mehrere finanzielle „Standbeine“?Sich finanziell breit aufzustellen, sprich mehrere finanzielle Standbeine zu haben, wird in Zukunft noch viel wichtiger werden, als es in der Vergangenheit der Fall war. Das hat einerseits mit dem extrem niedrigen Zinsniveau zu tun, welches uns wohl noch eine ganze Weile begleiten wird, andererseits aber auch mit der Unsicherheit im Berufsleben sowie der gestiegenen Lebenserwartung.Das niedrige Zinsniveau sorgt dafür, dass man mit normalem Sparbuch-Sparen reale Wertverluste erzielt, sprich das Geld wird immer weniger Wert, bzw. sinkt dessen Kaufkraft (man kann sich in 5 oder 10 Jahren nicht mehr so viel darum kaufen wie noch heute).

    Auch wenn es derzeit in der Wirtschaft wieder eine Erholung gibt, so ist es heutzutage nur mehr selten so, dass man in dem Job, in dem man beginnt auch in Pension gehen wird, so wie es früher noch meist der Fall war. Junge Menschen haben oft in den ersten paar Jahren bereits 2-3 Jobwechsel, weshalb man am Arbeitsmarkt Flexibilität bieten muss um auch in der Karriereleiter höher zu klettern. Das hat aber auch Auswirkungen auf die eigene finanzielle Planbarkeit – ist man im Job unzufrieden und hat aber gleichzeitig Schulden, welche man bei Kündigung nicht mehr bedienen kann, so ist man quasi im Job „gefangen“, so lange sich nichts Neues ergibt.

    Die gestiegene Lebenserwartung ist der dritte große Grund für mehrere finanzielle Standbeine, da in Zukunft die staatliche Pension einfach nicht mehr für alle ausreichen wird und man entweder selber vorsorgt oder im Ruhestand mit ordentlichen Abstrichen in punkto Lebensstandard rechnen muss.

    Wie können nun solche finanziellen Standbeine aussehen?

    Das können zB Vorsorge mit Wertpapieren oder Immobilien sein, zusätzlich könnte man einen Nebenjob annehmen oder ein eigenes Unternehmen gründen (zB ein Online-Business, welches oft mit minimalsten fiannziellen Aufwand zu gründen ist, noch nie war es so „leicht“ Geld zu verdienen wie im derzeitigen Internetzeitalter!). Möglichkeiten gibt es einige, jedoch muss man sich auf jeden Fall Gedanken machen um dann in Zukunft nicht von der Realität eingeholt zu werden. Und je früher man sich darüber Gedanken macht, um so besser (siehe gestriges Adventfenster Zwinkernd)!

  19. Wie berechne ich meine Rendite richtig?

    Die Renditeberechnung ist oft nicht so einfach, wie ich auch schon damals in einem Artikel erklärt habe.

    Ein kleines Beispiel dazu:

    Wir legen jährlich 1.000 EUR zu 7 % fix an, 6 Jahre lang (beispielsweise in eine Anleihe oder in Crowdinvesting).

    Auf der anderen Seite legen wir ebenso 1.000 EUR jährlich in Aktien für 6 Jahre an, die ersten 2 Jahre haben wir zB 5 % Rendite, im 3. und 4. Jahr 7 % und im 5. und 6. Jahr 9%.

    Bei welcher Anlage steigen wir besser aus?

    Schnell entschieden würde man wohl meinen man verdient bei beiden Beispielen gleich viel, denn im Durchschnitt ergibt auch die variabel verzinste Anlage in Aktien 7 %.

    Hier die Auflösung:

    Bei der ersten Anlage haben wir nach den 6 Jahren Gesamtlaufzeit und einbezahlten 6.000 EUR ein Vermögen von insgesamt 7.654 EUR.  Somit eine Gesamtrendite auf die Laufzeit gerechnet von ca. 27,5 %.

    Im zweiten Beispiel erhalten wir nach 6 Jahren und ebenfalls einbezahlten 6.000 EUR ein Vermögen von fast 7.838 EUR, also eine Gesamtrendite von fast 31 %.

    Wie man sieht gibt es hier einige Tücken und man bekommt im zweiten Beispiel trotz „gleicher“ Durchschnittsrendite fast 4 % mehr ausbezahlt, was sich auf Dauer natürlich mit dem Zinseszins entsprechend stärker auswirkt! Also Renditen nicht immer so hinnehmen wie sie im Prospekt oder auf einer Homepage stehen sondern immer hinterfragen und nachrechnen Lächelnd

  20. Wie behalte ich den Überblick über meine Finanzen?

    Das ist heutzutage in Zeiten von Bankomatzahlungen (welche sogar schon mit dem Handy oder im Körper implantierten Chips (!) durchgeführt werden können) oder Kreditkarten sowie Onlinezahlungen gar nicht so einfach. Da verliert man leicht den Überblick. Dann gibt uns noch der nette Bankberater einen Überziehungsrahmen von 3 Monatsgehältern weil man ja ein sooo guter Kunde ist und schwuppsdiwupps hängt man drinnen in der Schuldenfalle! Doch kann man eigentlich gar nichts dafür, denn unsere Gesellschaft wird ja geradezu zum Konsumwahn gedrillt und die Wirtschaft macht alles Erdenkliche um uns diesen Konsum so einfach und bequem wie möglich zu machen.

    Ein kleiner Geheimtipp, wenn du diesem Konsumwahn auch schon verfallen bist oder du auch jeden Monat bereits mit einem Minus am Konto beginnst: Mach es wie die Oma!

    Was meine ich damit?

    Menschen älteren Semesters sind es meist seit jeher gewohnt ihre Pension (bzw. früher ihr Gehalt) am Monatsanfang in bar von der Bank abzuholen!

    Probier das einfach einmal aus – wenn du monatliche Abbucher hast, mach diese gleich am Anfang des Monats und behebe danach das dir noch zur Verfügung stehende Geld. Mit diesem Geld musst du dann den Rest des Monats auskommen und du darfst nichts mit Bankomat- oder Kreditkarte bezahlen!

    Unsere Großeltern machen es nicht anders – sie müssen mit dem ihnen zur Verfügung stehenden Geld auskommen! Und genau das müssen wir auch.

    Außerdem hilft es einen Finanzplan aufzustellen – wie du das machst habe ich dir bereits hier bzw. hier erklärt, probier es einfach mal aus und du wirst sehen, dass man mit dem zur Verfügung stehenden Geld auskommen kann wenn es sein muss und man keine zusätzlichen Schulden aufbaut!

  21. Wie berechne ich meine Rendite richtig (Teil 2) ?

    Im 19. Adventkalendertürchen habe ich euch gezeigt, dass Rendite nicht gleich Rendite ist – heute ein anderes Beispiel dazu:

    Wir legen heute 1.000 EUR als Einmalanlage zu 7 % fixer Verzinsung für 6 Jahre an, und einmal 1.000 EUR als Einmalanlage zu variabler Verzinsung für 6 Jahre an (die ersten 2 Jahre bekommen wir 5 %, die zweiten 2 Jahre 7 % und die dritten 2 Jahre 9 %). Also ist auch die variable Verzinsung im Durchschnitt wieder 7 %. Wie sieht hier das Ergebnis aus?

    Wer am Dienstag gut aufgepasst hat, wird sich denken: Auch hier gewinnt wieder die zweite Variante!

    Doch hier kommen wir zu einem anderen Ergebnis: Die beiden Anlagen schneiden tatsächlich beinahe gleich ab, in beiden Fällen erhält man am Laufzeitende rund 1.500 EUR !

    Warum ist das so? Die Antwort liegt wieder im Zinseszinseffekt!

    Wie man sieht ist in den ersten fünf Jahren die fixe Verzinsungsvariante in Front, jedoch gleicht sich das im letzten Jahr beinahe aus:

    Der Grund liegt in der Einmalzahlung, denn dadurch bleibt die Durchschnittsrendite wirklich gleich!

    Im Beispiel von Dienstag gibt es auch die gegenteilige Entwicklung, und zwar wenn man die ersten 2 Jahre 9% erhält, dann 2 Jahre 7% und die letzten beiden Jahre 5%. Dann schneidet nämlich die fixe Variante besser ab:

    Der Grund liegt einfach darin, dass die Verzinsung zuerst (mit wenig Kapital) hoch ist und dann, wenn das Kapital (inkl. Verzinsung) steigt, sinken die Zinsen.
    Deshalb muss man so schnell wie möglich damit anfangen, sein Geld mit möglichst hoher Rendite anzulegen um das Kapital, welches man am Anfang in die Vorsorge einzahlen kann (und das zu Beginn der Berufslaufbahn meist niedrig ist) durch den Zinseszinseffekt schnell an Wert gewinnt.

    Eine alte Börsenformel für den Vermögensaufbau lautet:

    100 abzüglich Lebensalter = Aktienquote

    Somit sollte ein zB 20-Jähriger sein „Vorsorgekonto“ mit zumindest 80% Aktien starten und diese natürlich auch bis zum Pensionsantritt halten!

  22. Wieviel muss ich monatlich für meine Altersvorsorge sparen?

    Diese Frage ist natürlich für jeden individuell zu beantworten, denn jeder hat andere Qualifikationen und Ziele im Leben, ich kann aber ein Beispiel bringen, welches vielleicht für den Durchschnittsverdiener ganz realistisch ist:

    Nehmen wir an ein heute 20-Jähriger beginnt mit Anfang Jänner 2018 seinen Wertpapier-Sparplan für die Pension. Er kann am Anfang dafür 200 EUR monatlich einzahlen und steigert diese Einzahlung jedes Jahr um 5 % (aufgrund von Lohnerhöhung, Jobwechsel etc.). Im zweiten Jahr werden dann eben 210 EUR monatlich einbezahlt usw.
    Insgesamt beträgt die Sparphase 45 Jahre lang (das derzeit offizielle Pensionsantrittsalter für Männer beträgt 65 Jahre). In dieser Zeit zahlt er insgesamt etwas über 383.000 EUR ein. Unterstellt man eine durchschnittliche Verzinsung von nur 5 % (was auch nach Abzug von Steuern für Aktien eine realistische Annahme ist), hat unser junger Mann bei Pensionsantritt durch den Zinseszins ein Vermögen von fast 950.000 EUR angehäuft!
    Danach beginnt die sogenannte „Entnahmephase“, man möchte monatlich einen gewissen Teil seines angesparten Vermögens aufbrauchen. Wir nehmen an unser Sparer möchte bis zu seinem 95. Geburtstag monatlich eine Rente erhalten. Unterstellt man dieser Entnahmephase auch noch mal eine Verzinsung des Vermögens von sagen wir 1,5 % (eben Sparbuch, Tagesgeld usw.), dann bekommt man (obwohl man laufend Geld entnimmt) für die 30 Jahre Ruhestand immer noch fast 227.000 EUR an Zinsen! Und die monatliche Rente beträgt dann fast 3.270 EUR monatlich, womit man selbst bei Inflation usw. nicht unbedingt am Hungertuch nagen sollte Lächelnd

    Möchtest du gerne deine persönliche Rendite für die Vorsorge berechnen empfehle ich dir diesen Link:

    https://www.zinsen-berechnen.de/vorsorgerechner.php

    Hier sind noch einige andere Rechner hinterlegt mit denen ich auch sehr gerne arbeite!

  23. Von Unter- und Übertreibungen an den Märkten!

    Nur noch etwas mehr als eine Woche, dann ist das Jahr 2017 Geschichte!

    Hast du schon Pläne für 2018?

    Gerade wenn du finanziell bisher noch nicht viel für deine Zukunft getan hast ist jetzt der richtige Zeitpunkt damit anzufangen!

    Finanzielle Bildung kann man nur selbst erlangen und man muss auch nicht gleich Wirtschaft studieren um die grundlegenden Dinge zu verstehen.
    Es reicht vorerst wenn man weiß, dass Aktien kein reines Spekulationswerkzeug sind, sondern reale Firmenbeteiligungen sind, man also direkt am Erfolg eines (oder im Falle eins Fonds mehrerer) Unternehmens beteiligt ist.
    Außerdem sollte man wissen, dass Aktiencrashs per se nichts Schlechtes und schon gar nichts Ungewöhnliches sind.
    Am Markt gibt es immer Über- und Untertreibungen, ist die Euphorie groß, wird übertrieben und dann durch den sogenannten „Crash“ diese Euphorie wieder in die Realität umgewandelt, das passiert seitdem die Märkte bestehen immer in regelmäßigen Zyklen (demnächst könnte durchaus wieder mal irgendwann ein Abwärtszyklus kommen).
    Dabei kann es dann durchaus passieren, dass in der Phase des Crashs der Markt eine ganze Weile „untertreibt“, also Unternehmen günstiger darstellt, als ihr „wahrer Wert“ ist. Das ist dann die Zeit in der man als Anleger reichlich Cash zur Verfügung haben sollte um ordentlich zuzugreifen. Das ist als ob man im Schlußverkauf einkaufen geht und Dinge um 50% oder noch billiger als am Anfang der „Saison“ kauft.

    Wie der typische Anleger agiert, dafür gibt es übrigens eine recht bekannte aber immer wieder ganz amüsante Grafik:
    Bildergebnis für der typische anleger

    Ich habe eine Methode entwickelt, wie man das reine monatliche „Wertpapier-Sparen“ etwas erweitern kann (um bei Crashs günstig nachzukaufen). Diese Methode werde ich im morgigen Adventkalender-Fenster kurz vorstellen bzw. wird es im ersten Quartal 2018 auch ein E-Book darüber geben.

  24. Die „Crash“-Kauf-Methode – richtig denken bei der Geldanlage!

    Im gestrigen Adventfenster habe ich bereits darauf hingewiesen, dass man Börsencrashs wie eine Einladung zum Schlussverkauf sehen sollte, nämlich als Schnäppchenjagd!

    Eine konkrete Möglichkeit dies in der Praxis umzusetzen werde ich in meinem ersten E-Book vorstellen, welches im ersten Quartal 2018 erscheinen wird.

    Einen Vorgeschmack darauf bzw. eine erste konkrete Möglichkeit gibt es schon heute im letzten Fenster des Geldhamster-Adventkalenders!

    Ich möchte meine Schnäppchenjagd anhand des bekannten deutschen Börsenindex DAX vorstellen.

    Hat man beispielsweise vor 20 Jahren einen normalen Wertpapier-Sparplan auf den DAX gestartet und spart monatlich immer am ersten Werktag des Monats zB 100 EUR, so hat man bisher 24.000 EUR angespart (240 Monate lang 100 EUR). Man kaufte zu einem durchschnittlichen DAX-Kurs von 6.733, heute steht der DAX bei 13.073 Punkten und somit gut 94 % höher. Somit verfügt man heute über ein Vermögen von knapp 46.600 EUR – das entspricht übrigens einer Jahresrendite von ca. 6,20 % und somit in etwa dem langjährigen Durchschnitt einer Aktienanlage.

    Nun machen wir Schnäppchenjagd. Wir kaufen den DAX nicht monatlich, sondern immer nur, wenn der DAX 3 % oder mehr verliert!

    Das sind die einzigen Kriterien für unseren „Sparplan“. Oft kommt das freilich nicht vor – in den letzten 20 Jahren war das im Schnitt 7,35 mal pro Jahr der Fall – also insgesamt 147 mal.
    Wobei dieser Durchschnitt wirklich ein Durchschnitt ist, denn es gibt eben Bärenmarkt-Jahre und Bullen-Jahre, so wie wir sie zuletzt erlebten. Ein Beispiel, im Jahr 2017 ist der DAX bisher noch gar nicht mehr als 3 % gefallen, in den letzten Jahren war das nur 13 mal der Fall. Alleine im Jahr 2011 (das Jahr der „Euro-Krise“) hingegen ist der DAX auch 13 mal mehr als 3 % gefallen, im Jahr der Finanzkrise (2008) sogar 19 mal !

    Würden wir anstatt der 100 EUR monatlich also immer auf einen DAX-Crash (mehr als 3 % Minus) warten, so müssten wir dann jedes Mal um ca. 165 EUR kaufen.

    Nun zur Performance dieser „Crash“-Strategie:
    Hätten wir diese 147 Mal immer um 165 EUR gekauft, so hätten wir insgesamt 24.255 EUR investiert. Der DAX-Durchschnittskurs zu dem wir gekauft hätten, wäre bei ca. 5.018 Punkten gelegen, heute stehen wir wie erwähnt bei 13.073 Punkten – somit eine Performance von über 160 % und wir hätten heute anstatt 46.600 EUR bereits über 63.000 EUR angesammelt! Dadurch hätten wir über ein Drittel an Mehr-Performance!

    Das bedeutet nicht, dass ein monatlicher Sparplan keinen Sinn macht, im Gegenteil, 6,2 % p.a. sind gerade in Zeiten wie heute eine Top-Verzinsung! Jedoch sollte man immer einen zusätzlichen Investment-Polster parat haben um auf Schnäppchenjagd zu gehen und somit den Rendite-Turbo zu zünden!

    Ich hoffe dir hat mein Adventkalender gefallen und vergiss nicht meinen Blog kostenlos zu abonnieren um am Gewinnspiel teilzunehmen – bis heute 24.12.2017 um 23:59 Uhr hast du noch die Gelegenheit dazu!

    Ich wünsche dir ein frohes, besinnliches Weihnachtsfest im Kreise deiner Liebsten und vergiss für die nächsten Tage einfach mal alles um das Thema Geld und widme dich den wichtigen Dingen im Leben, nämlich der Familie und deinen Freunden!
    Gleichzeitig wünsche ich auch allen meinen Lesern alles Gute für 2018 und hoffe, dass ihr mir auch in Zukunft treu bleibt Lächelnd