Die 10 größten Denkfehler der Österreicher bei der Geldanlage (Teil 2)

Hallo liebe Geldhamster-Gemeinde !

Nachdem wir zuletzt die ersten 5 großen Denkfehler bei der Geldanlage beleuchtet haben, schauen wir uns heute die nächsten 5 Fehler an, die man beim Weg zum finanziellen Erfolg unbedingt vermeiden sollte bzw. Dinge an die man denken sollte:

6.  Am Sparbuch bekomme ich zwar derzeit keine Zinsen, dafür ist es sicher!
Mit diesem Argument stellen uns vor allem Politiker seit Beginn der Finanzkrise vor mittlerweile 8 Jahren ruhig und vertrauen darauf, dass wir ihnen auch Glauben schenken. 100.000 EUR pro Person und Bank sind in der ganzen EU vom Staat bzw. den Banken gesichert. Leider glaubt der Großteil der Menschen dies auch und fühlt sich deshalb sicher. Man braucht hierzu jedoch nur einmal ein wenig Hausverstand um draufzukommen, dass sich das rein rechnerisch gar nicht ausgehen kann. Als Beispiel Österreich, hier gilt seit dem Vorjahr nicht mehr die Haftung vom Staat, der hat sich hier ohne viel großes Aufsehen schon aus der Verantwortung gezogen und von den Banken einen schönen „Einlagensicherungsfonds“ errichten lassen. Dieser wird von der Wirtschaftskammer verwaltet und soll in Zukunft im Krisenfall die Haftung von 100.000 pro Person und Bank übernehmen. Das besonders Skurrile an der Geschichte: der Fonds soll bis zum Jahr 2024 schrittweise aufgebaut werden und zwar soll er dann schlussendlich mit 0,8 Prozent der gedeckten Einlagen in Österreich befüllt sein.
0,8 Prozent! Sind die Politiker wirklich so naiv zu glauben, dass im Falle einer umfassenden Krise wo es zwangsläufig zu panikartigen Bankruns kommen wird (wie man es ansatzweise schon in Griechenland gesehen hat), nicht einmal 1 Prozent der Spar- und Giroeinlagen von den Leuten behoben werden?! Es besteht zwar eine gewisse Nachschusspflicht seitens der Banken, ich glaube jedoch trotzdem nicht, dass sich dieses Versprechen auch nur ansatzweise in einer wirklichen Krise durchsetzen lässt. Zur kurzen Verdeutlichung hier auch noch ein Bericht der Tageszeitung „Der Standard“, der ebenfalls an der Rettungsfähigkeit des Fonds zweifelt. Laut diesen Berechnungen sind es derzeit rund 1,5 Milliarden Euro die bis 2024 in diesen Fonds laufen. Wenn man bedenkt, dass alleine die Rettung einer „relativ unbedeutenden“ Kärntner Hypo Alpe Adria den Steuerzahler so zwischen 12 und 19 Milliarden Euro kostet (so ganz genau kann das ja niemand sagen), kann man sich ausrechnen, wie man mit den 1,5 Milliarden den gesamten österreichischen Bankensektor retten soll…
Die zweite Frage ist, was passiert wenn diese „Krise“ schon vor 2024 kommt? Pfeift die Regierung dann auf die Sparer? bzw. woher sollte auch der Staat das ganze Geld nehmen wenn jeder sein Erspartes von der Bank holen möchte?
Wie so oft haben uns da die österreichischen Politiker wieder mal ohne viel Aufsehen übers Ohr gehauen und da habe ich aber keinen großen Aufschrei seitens der Medien wie derzeit bei CETA usw gehört (wobei ich mich hier ausdrücklich nicht als Freund dieser Freihandelsabkommen ausspreche, vielmehr glaube ich dass der Otto-Normalbürger in solche Verträge viel zu wenig Einblick hat als dass man sich hier bei einer Volksbefragung oder wie auch immer es kommen mag, dafür oder dagegen aussprechen kann).

7. Sparen im Alltag!
Man glaubt gar nicht, was man sich im Alltag sparen kann – ganz unter dem Motto „Kleinvieh macht auch Mist!“. Dies wird oft unterschätzt, aber wenn man sich jeden Tag nur 1 EUR irgendwo erspart, sind dies im Monat 30 EUR und in einem Jahr 365 EUR, da geht sich schon ein schöner Kurzurlaub aus 🙂
Neben Kostenvorteilen die man beim Lebensmittelkauf durch bestimmte Aktionen erreicht, ist es zB auch sinnvoll einen Wochenplan zu erstellen, um genau das einzukaufen was man braucht und nicht unnötig Lebensmittel wegzuschmeißen.
BeimOnlinekauf gibt es für viele Seiten oft Gutscheincodes, welche Rabatte oder versandkostenfreie Lieferungen bieten, wie du diese findest, habe ich dir hier erklärt.
Auch gibt es Portale wie Dailydeal, Aktionsfinder, Sparhamster usw. welche täglich auf günstige Aktionen verschiedener Anbieter aufmerksam machen, auch hier lässt sich Einiges sparen.
Zu guter Letzt muss man noch erwähnen, dass nicht immer alles neu sein muss. Dies haben auch schon viele verstanden und daher boomen Portale wie willhaben, eBay oder schpock bei denen man gebrauchte Dinge oft sehr günstig erwerben kann. Ein Auto, Handy oder andere Gegenstände kann man so oft weit unter dem Neupreis ergattern.
Wie schon im letzten Beitrag erwähnt, man soll sich auch ab und zu was leisten, aber man kann sich eben mehr leisten oder auch mehr Vermögen aufbauen, wenn man im Alltag auf gewisse Dinge verzichtet oder wenn man diese wirklich unbedingt braucht oder möchte, einfach bestimmte Aktionen abwartet oder diese in gutem Zustand gebraucht erwirbt.

8.  Edelmetalle sind sicherer als Aktien!
Diesem Vorurteil kann ich nur bedingt zustimmen. Zwar stimmt es, dass Gold, Silber usw. begrenzte Güter auf unserer Erde sind, da sie nicht künstlich hergestellt werden können und Edelmetalle gehören auf jeden Fall auch zu einem breit gestreuten Portfolio dazu. Viele Leute decken sich bereits seit einiger Zeit mit Gold und Silber ein, da diese Edelmetalle ja als Krisenwährung gelten. Was viele jedoch nicht wissen ist, dass es in schweren Krisen auch immer wieder Goldverbote gab. Diese kommen immer dann, wenn die Regierungen Angst haben, die Kontrolle zu verlieren und dass die Menschen ihr Papiergeld nicht mehr als Zahlungsmittel akzeptieren wollen. Dann kann man zwar sein Gold vielleicht gut verstecken, es bringt einem aber recht wenig, wenn man es (offiziell) nirgends verwenden kann, zB um Nahrungsmittel zu kaufen.
Ein weiterer entscheidender Nachteil von Edelmetallen ist, dass diese keine Zinsen abwerfen. Zwar sind diese im Laufe der Zeit auch immer im Preis gestiegen, man musste jedoch seit den 80er Jahren eine 25 Jahre lange Durststrecke durchleiden, da hier der Preis zwischen 200 und 500 Dollar schwankte und erst seit 2006 aus dieser Range nach oben ausbrechen konnte. Wenn man bedenkt, was man in 25 Jahren mit dem Zinseszins schaffen kann, ist dies eine enorme Rendite die einem verloren geht.
Als „Notgroschen“ ist es jedoch wie bereits geschrieben, durchaus sinnvoll einen Teil seines Vermögens in Gold- und Silbermünzen zu halten, Münzen sind deshalb besser, da man sie im Krisenfall besser verwenden kann – von einem Barren ein Stück abschneiden geht schlecht 🙂
Wobei wir gleich zum nächsten Argument bzw. Denkfehler vieler „Edelmetall-Experten“ kommen:

9. Das Finanzsystem bricht ohnehin irgendwann zusammen und alles geht den Bach runter!
Das kann durchaus sein und ich selbst glaube auch, dass unser Finanzsystem mit der sich ständig ausweitenden Geldmenge und der steigenden globalen Staatsverschuldung nicht auf Dauer gutgehen kann. Diese Meinungen bzw. Warnungen gibt es jedoch schon mindestens seit dem 2000er Crash, eher noch seit der Aufhebung des Goldstandards in den 70er Jahren. Wenn man seit damals diesen Crashpropheten blind vertraut hätte, hätte man sich am Aktienmarkt sehr viel Geld entgehen lassen. Wie gesagt, irgendwann wird diese „Papiergeld-Blase“ wahrscheinlich platzen, die große Frage ist nur wann, vielleicht ist es nächstes Jahr so weit, vielleicht „wurschteln“ wir uns noch 20 oder 30 Jahre irgendwie durch, das weiß niemand und ich denke mir, so lange man von dem Zinseszins-System profitieren kann, muss man dies auch ausnutzen. Und wer sich einmal finanzielle Intelligenz angeeignet hat, kann auch im Krisenfall besser mit seinen Vermögenswerten umgehen.
Apropos Papiergeld-Blase, mal eine Frage an dich:
Wenn wirklich das Papiergeld einmal durch eine Vertrauenskrise wertlos werden sollte, was glaubst du was dann mehr wert ist, dein von Staat und Banken „garantiertes“ 100.000 EUR-Sparbuch oder eine Beteiligung zB in Form von Aktien an einem Qualitätsunternehmen, welches grundlegende Dinge wie zB Lebensmittel, Energie oder Hygieneartikel erzeugt? Denk mal drüber nach und du merkst, warum reiche und finanziell intelligente Menschen auch reich bleiben 🙂

10. Fehlende finanzielle Bildung, Angst vor Risiko und der österreichische Raunz-Pessimismus!
Laut der Oktober-Ausgabe des Magazins „Gewinn“ ist der Anteil des Geldvermögens, den Private in Aktien anlegen in Österreich bei gerade einmal 4,5%. Zum Vergleich ist Finnland angeführt, wo diese Quote bei ganzen 33,4% liegt!
Das ist wirklich schade, denn es zeigt, wie wenig finanzielle Bildung die Österreicher genießen. Dementsprechend liegt auch der Durchschnittsertrag der Privatanleger pro Jahr bei den Österreichern bei mageren 0,25%, in Finnland hingegen bei 4,08%.
Fast die Hälfte des Geldvermögens liegt in Österreich auf nahezu unverzinsten Sparbüchern und Bankkonten herum und bringt abzüglich der Inflation einen jährlichen Verlust von 881 Millionen EUR! Das entspricht dem Wert von 4.400 Einfamilienhäusern und entgeht somit jährlich der Wirtschaft. Doch auch die Politik ist anscheinend nicht sonderlich interessiert daran, diese Umstände zu ändern, sondern haut noch mit der Keule auf die bösen Spekulanten hin, indem zB die Wertpapier-KESt zuerst eingeführt und dann noch erhöht wurde und vielleicht steht uns ja demnächst noch eine Finanztransaktionssteuer ins Haus. Nicht gerade motivierend für Menschen die in österreichische Aktiengesellschaften und somit die österreichische Wirtschaft investieren wollen und so vielleicht privat ein wenig für die Pension vorsorgen möchten (denn in Sachen Pensionsreform damit unser Umlageverfahren weiterhin funktioniert, bringen die Damen und Herren im Parlament ja auch nichts zusammen). Hier müssten endlich Anreize geschaffen werden um die Menschen dazu zu bringen, ihr Geld in österreichische Unternehmen zu stecken und selbst von deren Erfolgen zu profitieren!
Man muss den Leuten außerdem die Angst nehmen, in Aktien zu investieren – hier gehört in der Bildung angesetzt um bereits Jugendlichen klarzumachen, dass Aktien Unternehmensanteile sind und keine bösen Spekulationswerkzeuge und dass sie diese vermutlich brauchen werden um überhaupt mal eine Pension zu erleben und nicht vom Bürosessel oder vom Gerüst direkt in den Sarg zu fallen!
Diese Angst vor Risiko ist auch oft mit dem typisch österreichischen Pessimismus zu erklären, jeder raunzt täglich wie schlecht nicht alles ist und dass früher alles besser war und man muss Angst vor der Zukunft haben, denn Arbeitsplätze sind unsicher, mit dem Gehalt ist man sowieso unzufrieden usw.
Leute, wacht endlich auf, mit Pessimismus und Raunzen ist noch nichts besser geworden und hat sich noch kein Wirtschaftsboom entwickelt. Fangt endlich an über eure finanzielle Zukunft nachzudenken anstatt das Geld auf dem Sparbuch verfaulen zu lassen, traut euch Investitionen zu, traut euch Unternehmensgründungen zu, verwirklicht eure Ideen und Wünsche!
Jeder hat sein Leben und was er daraus macht selbst in der Hand und es ist viel zu kurz um dauernd nur zu jammern und es hat so viel zu bieten!

Also ein bisschen mehr Optimismus, ein bisschen weniger Ängste, ein wenig finanzielle Bildung (ich versuche mit meinem Blog das Beste dazu beizutragen 🙂 ) und du wirst sehen, wie einfach und doch spannend Investieren sein kann!

Bleib also dran am Weg zu mehr Vermögen und weniger Schulden!
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