Immofunding – ein wichtiger Hinweis zu Investments!

Hallo liebe Geldhamster-Gemeinde !

Ich möchte euch heute einen warnenden Hinweis zur Immobilien-Crowdinvesting-Plattform Immofunding geben.

Ich habe bisher schon einige Projekte der Plattform empfohlen, eines davon ist auch bereits vorige Woche inklusive Zinsen zurückbezahlt worden (wenn auch ohne Vorankündigung etwas zu früh, da die Laufzeit eigentlich bis 1. Dezember 2017 gewesen wäre und man somit um ein paar Tage Zinsen „umgefallen“ ist).

Nun bin ich aber auf etwas Zwielichtiges gestoßen, was meiner Meinung nach die Transparenz und Informationsbereitschaft der Plattform etwas in Frage stellt.

Betreiber einer Crowdinvestingplattform dürfen sich nämlich laut dem Alternativfinanzierungsgesetz nicht selbst finanzieren, konkret heißt es unter § 5 Abs. (7):

„Betreibern einer Internetplattform ist es untersagt, auf ihrer Internetplattform selbst als Emittent zu agieren….“

Das ist auch der Grund, weshalb die Expansion von Dagobertinvest vor einigen Wochen nicht direkt über deren Plattform, sondern über die Plattform Evercrowd abgewickelt wurde.

Nun stellt auch nicht Immofunding (bzw. deren Betreiber, die CIM – Company for Investment GmbH) direkt Projekte online, in welche man investieren kann, jedoch hat sich dahinter ein Firmengeflecht aufgebaut, welches meines Erachtens zumindest ein Naheverhältnis der Betreiber zu den Projektentwicklern darlegt (ich bin kein Jurist und möchte daher Immofunding auch in keiner Weise der Selbstfinanzierung beschuldigen, möchte hier nur meine persönlichen Gedanken zu diesen Verflechtungen zum Ausdruck bringen):

Ein Beispiel, die CIM – Company for Investment GmbH hat laut firmenabc.at (erster Treffer in Google) bzw. laut Firmenbuch folgende Teilhaber:

Herr Reckendorfer Michael
Einzelperson
Anteil: 10,00%

Firma PEIRLEITNER & RECKENDORFER Holding GmbH
Gesellschaft m.b.H.
Anteil: 40,00%

Herr Peirleitner Stefan
Einzelperson
Anteil: 50,00%

Der mittlere 40%-Gesellschafter, die PEIRLEITNER & RECKENDORFER Holding GmbH hat folgende Anteilseigner:

Herr Peirleitner Stefan
Einzelperson
Anteil: 50,00%

Herr Palmetshofer Harald
Einzelperson
Anteil: 30,00%

Herr Kirchmayr Alexander
Einzelperson
Anteil: 20,00%

Außerdem gibt es hier noch den Geschäftsführer:

Dieser ist ebenfalls Herr Kirchmayr Alexander.

Nun die Infos zu den einzelnen Projekten und den dahinter stehenden Unternehmen:

Das mittlerweile zurückbezahlte Projekt Terrassenwohnungen Graz sowie das am 01.09.2019 fällige Projekt Helenenstraße 106a wird laut Immofunding von der P&R Holding GmbH abgewickelt. Im Firmenbuch scheint diese GmbH allerdings nicht auf, weshalb ich annehme, dass es sich um den oben genannten Gesellschafter, die PEIRLEITNER & RECKENDORFER Holding GmbH handelt.

Beim Projekt Donaublick ist der Entwickler die Donaublick Realisierungs GmbH, welche zwar zu 50 % der Vana Immobilien Projekt GmbH und zu 39 % dem  Herrn Ing. Ludwig Erich Landshaag gehört, die restlichen 11% gehören auch hier wieder der PEIRLEITNER & RECKENDORFER Holding GmbH.

Das Projekt Reihenhäuser bei Wien, welches am 01.03.2018 fällig wird, wird von der 2500 Wiesengasse 1 Immobilien GmbH realisiert, welche auch zu 100% im Besitz der PEIRLEITNER & RECKENDORFER Holding GmbH ist.

Das Projekt Auhofstraße 33 wird durch die Wohnfreunde GmbH realisiert, hier ist Herr Kirchmayr Alexander 100% Gesellschafter sowie Geschäftsführer (wie oben erwähnt ist dieser auch 20% Teilhaber und Geschäftsführer der PEIRLEITNER & RECKENDORFER Holding GmbH).

Zu guter Letzt gibt es noch die aktuellen Projekte, in die man immer noch investieren kann:

Das Projekt Wien – Beck 68 wird von der A.N.K Beteiligungen Holding GmbH abgewickelt, eine Gesellschaft bei der Herr Kirchmayr Alexander, sowohl 100% Gesellschafter, als auch Geschäftsführer ist.

Das neueste Projekt Hartlgasse 5 wird laut Homepage von der eigens gegründeten Hartlgasse 5 Smart Living GmbH durchgeführt, bei welcher die oben erwähnte Die Wohnfreunde GmbH und somit wieder Herr Kirchmayr Alexander zu 100% Gesellschafter ist.

Wie schon eingangs erwähnt, ich möchte hier in keiner Weise irgendwelche Anschuldigungen machen, wahrscheinlich ist auch alles rechtlich gedeckt und die Beteiligungen der jeweiligen Gesellschafter wohl durchdacht. Es muss auch nicht bedeuten, dass die Projekte nicht alle korrekt umgesetzt und alles planmäßig zurückbezahlt wird, jedoch bin ich der Meinung, dass man als Investor schon über solche Naheverhältnisse bei den einzelnen Projekten informiert werden sollte.

Ob einem dieses Firmengeflecht bei den Investitionsentscheidungen interessiert oder nicht, muss jeder selbst entscheiden. Ich sehe es jedoch als Pflicht meinen Lesern gegenüber die entdeckten Umstände mitzuteilen und da ich hier die Transparenz bei Immofunding vermisse und wie oben dargestellt eigentlich alle Projekte der Plattform in irgendeiner Weise ein gewisses Naheverhältnis der Betreiber darstellen, werde ich in Zukunft hier auch keine Projekte der Plattform mehr vorstellen.

6 Comments

  • Das Projekt Seeböckgasse Wien von Immofunding scheint schief zu laufen .
    Die Investition sollte den Anlegern schon vor einem Jahr zurückgezahlt werden.
    Der Initiator meldete technische Probleme und Nahm ein sechsmonatiges Rückzahlungsfenster
    in Anspruch .Die sechs Monate sind schon längst vorbei. Nichts ist geschehen.
    Man erfährt nichts . Kontakt herzustellen zu Immofunding ist unmöglich .
    Das riecht nach einer Pleite .

    • Hallo Hans!

      sorry, da kann ich dir leider auch nicht weiterhelfen. Ich habe selbst dort schon lange nicht mehr investiert und verfolge die Plattform daher auch nicht mehr. Hab nur gerade gesehen, dass die Firma ihren Sitz nun in Deutschland hat, damals war sie noch in Wien ansässig. Hast du investiert und wartest auf eine Rückzahlung? Beste Grüße, Markus

  • übrigens: einen aehnlichen artikel koenntest du auch zu dagobert verfassen!
    Hauptkritikpunkte:

    1. Firmenbuch: im Firmengeflecht stoesst man irgendwann auf eine zypriotische oder maltesische firma, sowas hat immer ein gewisses gschmaeckle

    2. Gelder werden NICHT auf ein treuhandkonto zwischengelagert (wie z.b bei homerocket), sondern direkt bei dagobert. ein zusaetzlicher risikofaktor.

    3 auf dagobert konnte man bis vor kurzem in eine art fond der WM Maierhofer AG investieren, über ein jahr lang, dieser peter maierhofer hat in den 2000er jahren mit seinen mpc-fonds gelder im dreistelligen millionenbereich vernichtet….wie kann man so einen mann mit ins boot nehmen bei dagobert?

    deine meinung würde mich interessieren

    • Hallo Tom!

      danke für deine Kommentare 🙂

      bezüglich Dagobert kann ich deine Meinung jedoch nicht ganz nachvollziehen bzw. finde ich nicht die von dir angegebene zypriotische oder maltesische Firma. Im Firmenbuch sind zwar einige Teilhaber angegeben, die Mehrheitseigentümer sind jedoch durchwegs im österreichischen Firmenbuch eingetragene Firmen. Sollte ich hier etwas übersehen haben, bin ich gerne für deine Aufklärung offen 🙂

      Bezüglich Treuhandkonto gebe ich dir teilweise recht, jedoch ist diese „Gefahr“ nur gegeben, wenn man die „Sofort-Verzinsung“ wählt und der Emittent das Geld auch erst unter bestimmten vertraglichen Bedingungen verwenden kann, hier ist das ganz gut beschrieben: https://www.dagobertinvest.at/faq-crowdinvesting-immobilien-zahlungsmoeglichkeiten.html beim letzten Punkt „Was passiert, wenn der Emittent das Geld schon früher verwendet?“. Wählt man hingegen „Standard“ bei der Zahlungsart, dann wird das Geld ohnehin erst am Laufzeitende per SEPA-Lastschrift eingezogen. Treuhandkonto ist zwar schön und gut aber sobald der Fundingzeitraum vorüber ist, bekommt der Emittent das Geld ohnehin überwiesen und die Vorgangsweise ist dann im Prinzip die Gleiche wie bei einem Treuhandkonto (denn auch hier wird das Geld nach Fundingende überwiesen).

      Zu deinem dritten Punkt, nehme ich an, dass du hier das Angebot mit dem Substanzgenussrecht meinst, das nicht immer angeboten wird, aber immer wieder….das ist mir auch schon aufgefallen, jedoch habe ich das auch noch nie in meine Investmentideen aufgenommen, da mir das auch nicht ganz koscher ist. Detailliert habe ich mich damit aber ehrlicherweise auch noch nicht befasst aus eben genanntem Grund.

      Grundsätzlich muss man aber sagen, dass Crowdinvesting eben Risikokapital ist und man sich auch bewusst sein muss, dass im Worst Case das Geld futsch ist. Deswegen empfehle ich auch immer sein Geld auf viele verschiedene Projekte aber auch Plattformen zu streuen und die Mindestinvestitions-Schwellen auch entsprechend zu nutzen, also vorher einen Fixbetrag oder einen prozentuellen Wert seines Vermögens für diese Anlageform festzulegen und diesen so gut wie möglich zu diversifizieren. Dann ist Crowdinvesting sicher eine sinnvolle Alternative im aktuellen Zinsumfeld 🙂

      Liebe Grüße,
      Markus

  • hallo geldhamster, sehr gut recherchiert, das ist genau der grund, warum ich dort bis heute nicht investiert habe….dazu noch die ehemaligen geschaeftsparten von herrn palmetshofer gegoogelt…auch nicht ganz koscher

Was sagst du dazu? Ich freue mich über deinen Kommentar!