5 Jahre Crowdinvesting – ein Zwischenfazit!

Hallo liebe Geldhamster-Gemeinde !

Bereits im Vorjahr habe ich euch über meine ersten 4 Jahre Crowdinvesting berichtet, dies möchte ich nun einmal jährlich fortsetzen, damit ihr transparent sehen könnt, ob und wie Crowdinvesting funktioniert 😉

Bevor ich jedoch meinen Jahresbericht über Crowdinvesting in der Corona-Krise starte, möchte ich euch noch auf eine, wie ich finde, tolle aktuelle Aktion von einer der größten Plattformen Österreichs, nämlich Dagobertinvest hinweisen:

Neukunden erhalten dort nämlich derzeit für das erste Investment, welches ausnahmsweise bereits ab 100 EUR (statt 250 EUR) möglich ist, zusätzlich einen Gutschein für ein Dinner two for One! Seid ihr also noch nicht registriert, könnt ihr so Crowdinvesting mit einem sehr geringem Investment testen und zusätzlich noch ein schönes Abendessen abstauben 😉 Hier heißt es allerdings schnell sein, denn laut Homepage dürfte die Aktion auf 100 Stück begrenzt sein. Also schnell unter Dagobertinvest anmelden!

logo_dagobertinvest

Nun aber zu meinem Bericht über die letzten 1,5 Jahre Crowdinvesting. Grundsätzlich kann man sagen, dass sich die Corona-Krise nach meinem persönlichen Erfahrungen durchaus auf die Immobilienprojekte der Crowdinvesting-Szene ausgewirkt haben. Denn nur wenige Projekte konnten (und können immer noch) wirklich zeitgerecht zurückbezahlt werden. Die Gründe sind vielfältig und teilweise durchaus auch verständlich, denn sie reichen von Baustopps über fehlende Besichtigungsmöglichkeiten, beides aufgrund der Lockdowns, aber auch aufgrund zäher Amtswege verzögert sich vieles, aus demselben Grund. Bei einigen Verzögerungsbenachrichtigungen lässt sich aber auch zwischen den Zeilen herauslesen, dass der anvisierte, kalkulierte Verkaufspreis voraussichtlich nicht ganz erzielt werden kann. Eine gewisse Überhitzung am Immobilienmarkt ist also mittlerweile durchaus absehbar, zumal nicht mehr alles „zu jedem Preis“ gekauft wird.

In Zahlen ausgedrückt bekam ich seit dem Vorjahr 12 Projekte im Wert von 5.000 EUR getilgt. Eine Firma (aus dem Startup-Bereich, also Nicht-Immobilien) ging Ende April 2020 in Insolvenz, hier verlor ich 250 EUR.
Eine zweite Firma (Bauträger), bei welcher bereits 2018 das Darlehen fällig gewesen ist, musste schließlich im Vorjahr ebenfalls Insolvenz anmelden. Hier wurde jedoch zumindest vorher bereits ein Großteil getilgt und Zinsen bezahlt, weshalb mir hier lediglich ein Verlust von etwas mehr als 70 EUR entstanden ist. Insgesamt also 320 EUR Verlust, demgegenüber stehen 2020 und 2021 bis dato rund 1.200 EUR an erhaltenen Zinsen.

Überfällig sind bei mir derzeit 4 Projekte im Gesamtwert von 1.600 EUR, wobei ein Projekt bereits Ende 2019 fällig war, zwei Projekte im Juli bzw. Oktober 2020 und ein Projekt hätte im Mai 2021 getilgt werden sollen. Für die Verzögerung werden aber in den meisten Fällen Verzugszinsen verrechnet, weshalb sich die Verspätung durchaus auch auszahlen kann, sofern die Projekte nicht ausfallen.

Da ich seit einiger Zeit aber auch für meine Eltern ein wenig Geld veranlage, kann ich euch berichten, dass dort die Verzögerungsrate noch höher ist. Vor etwas mehr als zwei Jahren habe ich hier begonnen, in Crowdinvestingprojekte zu investieren, vier Projekte wurden bis dato zurückbezahlt (davon eines mit 7,5 Monaten Verspätung), ganze sieben Projekte (fünf davon wären schon 2020 fällig gewesen) sind hier derzeit verzögert.

Wie hoch die Ausfallsquote schlussendlich tatsächlich ist, lässt sich aber derzeit noch nicht wirklich abschätzen, da Corona ja zur Zeit doch eine gute Ausrede für Verzögerungen ist (teilweise wie oben erwähnt aber durchaus auch berechtigt). Ewig wird das aber auch nicht so weiter gehen und ich denke, dass hier spätestens im zweiten Halbjahr 2021 eine Entscheidung (Rückzahlung oder Insolvenz) bei den meisten Projekten getroffen werden muss.

Ich bin jedenfalls gespannt wie es hier weitergeht und werde euch spätestens im nächsten Jahresbericht darüber informieren 😉

Man merkt auf jeden Fall mittlerweile, dass man die hohen Zinsen von 6-8 % p.a. nicht umsonst bekommt, da auch ein gewisses Risiko dahinter steht, denn Rendite ist zwangsläufig immer mit Risiko verbunden. Wie man Crowdinvesting trotzdem sinnvoll einsetzen kann, habe ich hier anhand von Beispielen erklärt.
Was man aber auch merkt, ist, dass die Plattformbetreiber seit dem zweiten Halbjahr 2020 verstärkt auf zusätzliche Sicherheiten für die Anleger achten. So werden als Sicherheitsnetz oft persönliche Bürgschaften der Gesellschafter übernommen, oder Gesellschafterdarlehen gegenüber dem Crowdinvestingdarlehen nachrangig gestellt.

Mein Fazit also im Jahr 5:
Derzeit läuft Crowdinvesting bei mir weiterhin profitabel, wie man an den obigen Zahlen sieht (knapp 900 EUR plus seit Anfang 2020), jedoch ist noch einiges ausständig und nun folgt für die relativ junge Anlageform die erste richtige Bewährungsprobe. Die Spreu wird sich hier also vom Weizen trennen, sowohl von den Plattformen her, die zwecks Reputation die größtmögliche Sicherheit der Anleger gewährleisten müssen, als auch von den Darlehensnehmern, die für weitere Darlehen ebenfalls Zuverlässigkeit bei der Rückzahlung beweisen müssen.
Wichtig ist wie so oft erwähnt also eine möglichst breite Diversifikation auf viele Projekte und man sollte auch auf möglichst hohe Sicherheitsfaktoren (Projektfortschritt, Referenzprojekte, Bürgschaften, Vorverwertungen usw.) achten.

Habt ihr auch bereits Erfahrungen mit Crowdinvesting-Projekten gemacht? Wenn ja, wie sind eure Erfahrungen? Teilt es mir gern in den Kommentaren mit 🙂

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Einen aktuellen Überblick über die aktuellen Crowdinvesting-Projekte in Österreich samt Laufzeit und Zinsen erhaltet ihr auf www.crowdplanet.at .

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