Die Zukunft gehört den Stromversorgern!

Hallo liebe Geldhamster-Gemeinde !

Heute möchte ich euch mal eine gewagte Theorie präsentieren, und zwar, dass die Stromversorger bzw. Stromerzeuger DIE Gewinner der Zukunft sein werden!

Wie komme ich zu dieser Meinung?
Eigentlich ist es ganz logisch. Jahrelang bzw. fast jahrzehntelang forcierten Regierungen das Energiesparen bzw. Stromsparen. Ob mit Energiesparlampen oder Stromsparlabels bei Waschmaschinen und Fernsehern, überall wurde uns eingetrichtert, dass wir Strom sparen „müssen“.
Doch was passiert heute? Die ganze Welt soll nun auf einmal besser heute als morgen auf E-Autos und andere elektrische Mobilitätsformen umsteigen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und so der Klimaerwärmung entgegenzuwirken. Gleichzeitig boomen Kryptowährungen, welche Unmengen an Strom „fressen“ und so dem Klimawandel eigentlich genau entgegenwirken. Allein die bekannteste Kryptowährung Bitcoin verbraucht derzeit jährlich bereits knapp 25 % des Stromverbrauchs von ganz Deutschland! Auch Tesla-Chef Elon Musk ist, nachdem er erst kürzlich für Tesla Zahlungen in Bitcoin akzeptierte, nun plötzlich drauf gekommen, dass die Kryptowährungen für das Klima eher kontraproduktiv sind. Die Bezahlmöglichkeit mit Bitcoins wird daher wieder eingestellt.
Gleichzeitig wollen viele Staaten aus schmutzigen Klimakillern wie Kohlekraftwerken oder aus Atomkraftwerken, deren Endprodukt-Entsorgung höchst problematisch ist, aussteigen und auf erneuerbare Energien wie Solar-, Wasser- und Windkraftwerke wechseln um die Klimaziele zu erreichen.

Man kann zu E-Mobilität und Klimawandel stehen wie man möchte, das soll auch nicht der Inhalt dieses Beitrags sein. Fakt ist jedenfalls: Die Welt ist im Wandel. Wir werden in den nächsten Jahren bzw. Jahrzehnten deutlich mehr Strom benötigen um die „alten“ Energieformen wie Öl und Gas zu ersetzen, gleichzeitig wird die Energieversorgung deutlich volatiler. Denn Sonnen- und Windenergie gibt es eben nur, wenn entweder ausreichend Sonnenlicht oder ausreichend Wind vorhanden ist und das ist aber nicht immer der Fall. Und bis es ausreichend Möglichkeiten für die Zwischenspeicherung gibt, wird es wohl noch dauern. Abgesehen davon, dass uns in Zukunft Stromausfälle und möglicherweise sogar tage- oder wochenlange Blackouts drohen könnten, ist es also das typische Spiel von Angebot und Nachfrage. Und die Nachfrage wird größer, was sich natürlich auch auf die Strompreise auswirken wird.

Jahrelang waren Energieversorger die Underperformer am Markt, auch wenn teils gute Dividenden gezahlt wurden. Dies könnte sich aber in Zukunft ändern bzw. sieht man es bei manchen Aktien bereits. Besonders Betreiber von erneuerbaren Energieanlagen waren in den letzten 2-3 Jahren bereits sehr gefragt, ein Beispiel dafür ist der österreichische Verbund, einer der größten Erzeuger von Strom aus Wasserkraft in Europa. Der Kurs des Unternehmens ist in den letzten 5 Jahren bereits um 500 % gestiegen!

Wie könnt ihr also langfristig von steigenden Strompreisen profitieren und somit vielleicht die eigene Stromrechnung damit teilweise refinanzieren? 😉

Ihr könntet beispielsweise in eine kostengünstige Sammelanlage, also einen Versorger ETF investieren. Ich habe mich ein wenig auf JustETF umgeschaut und hier zB den Lyxor MSCI World Utilities TR UCITS ETF gefunden, welcher zu 100% in Versorgungsbetriebe investiert. Dieser ETF ist thesaurierend, wurde im August 2010 aufgelegt und konnte seither um 110 % zulegen. Er wird allerdings nicht physisch (also mit echten Aktien) repliziert, sondern mit Swaps nachgebildet.

Ein anderer „Versorger-ETF“, welcher physisch repliziert, wäre der Xtrackers MSCI World Utilities UCITS ETF 1C. Dieser hat über 60 % Stromversorger in seinem Portfolio, ist ebenfalls thesaurierend und wurde im März 2016 aufgelegt. In diesen 5 Jahren konnte er um gut 40 % zulegen. Die Gesamtkostenquote liegt bei sehr günstigen 0,25% p.a.

Wer sich eher auf „saubere“ Energie konzentrieren möchte, ist vielleicht mit dem iShares Global Clean Energy UCITS ETF gut bedient. Dieser wurde bereits 2007 aufgelegt, wird auch physisch repliziert und ist aber seit dem Auflagedatum sogar mit über 45 % im Minus! Da hier jedoch Ausschüttungen getätigt werden, reduziert sich der Verlust inkl. der Ausschüttungen auf gut 30 %. Am Höhepunkt des Corona-Crashs im Vorjahr lag man jedoch sogar mit fast 80 bzw. 70 % im Minus, seither geht es also (derzeit) steil bergauf. Hier könnten Anleger also bereits auf den New-Energy-Geschmack gekommen sein 😉

Wer sich eher auf Einzeltitel stürzen möchte, findet zB HIER eine Übersicht über weltweite Versorgeraktien. Als relativ stabiles Beispiel könnte man hier zB die American Electric Power nennen. Das Unternehmen gehört zu den größten Anbietern von Energie und Erdgas in den USA und gewinnt auch in Europa zunehmend an Marktanteilen. Seit 1910, also über 110 Jahre wird bereits eine Dividende gezahlt, diese wird seit 2004 auch beinahe jedes Jahr gesteigert (mit Ausnahme von 2009 – gleichbleibend) und liegt somit im Durchschnitt bei ca. 4 % pro Jahr. Im selben Zeitraum ist der Kurs von ca. 30 USD auf knapp 90 USD gestiegen.
Ein Beispiel mit relativ hoher Dividendenrendite wäre zB das Unternehmen SSE (Scottish and Southern Energy plc). Obwohl nach über 20 Jahren Steigerung die Dividende im Vorjahr erstmals ein wenig gekürzt wurde, kommt man immer noch auf eine jährliche Dividendenrendite von gut 5 %. Dass SSE auch immer mehr Geld in erneuerbare Energien steckt zeigt u.a. das Projekt „Doggerbank“. In der Nordsee zwischen Großbritannien und Dänemark soll die weltweit größte Offshore-Windparkanlage mit einer Kapazität von 2,4 Gigawatt (GW) entstehen welches gemeinsam mit dem norwegischen Öl- und Gaskonzern Equinor realisiert wird.
Eine Unternehmensgruppe mit ebenfalls großem Elektrik- und Energieversorgungsanteil ist die kanadische ATCO Ltd. Die 18 Tochterunternehmen des Unternehmens sind in Kanada und Australien tätig. Hier wird bereits seit 27 Jahren die Dividende gesteigert und die Rendite liegt trotzdem derzeit bei rund 4 %. Der Kurs der Aktie schwankte in den letzten 10 Jahren recht volatil in einer Bandbreite zwischen 30 und 55 CAD. Hier gibt es also für aktive Beobachter immer wieder recht günstige Einstiegsmöglichkeiten, die dann die Dividendenrendite natürlich entsprechend in die Höhe treiben.

Zum Abschluss möchte ich wie immer darauf hinweisen, dass die oben erwähnten Wertpapiere nur Beispiele und keinerlei Kaufempfehlung von mir darstellen. Eine Meinung darüber muss sich jeder selbst bilden.

Wie seht ihr das Thema Strom als Anlagemöglichkeit? Postet gerne eure Meinung dazu unter diesen Beitrag oder auf meiner Facebook-Seite 😉

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