Bankenkrise – Kreditklemme vs. Überregulierung

Hallo liebe Geldhamster-Gemeinde !Hamster
In letzter Zeit werden wieder die Stimmen lauter, welche eine neue Bankenkrise in Europa ausrufen (erst kürzlich habe ich diesbezüglich wieder einen Artikel gelesen).
Banken haben es derzeit wirklich nicht leicht – einerseits „zwingen“ die Notenbanken (vor allem die europäischen) die Geschäftsbanken regelrecht dazu, Kredite zu vergeben um die marode Wirtschaft in Schwung zu bringen und sind diesbezüglich auch recht kreativ mit ihren Methoden, so werden derzeit für Guthaben von Geschäftsbanken zB bei der EZB (Europäische Zentralbank) oder SNB (Schweizer Nationalbank) Strafzinsen verrechnet, das bedeutet man zahlt für ein Guthaben am Konto – im Gegenzug bekommt man derzeit Zinsen bezahlt, wenn man Geld bei der Notenbank aufnimmt.

Irgendwie absurd und auch unlogisch – oder? 🙂

Umgelegt auf den Privatverbraucher würde das bedeuten, dass man ebenfalls für ein Sparguthaben (welches derzeit ohnehin mit nahe Null verzinst ist), auch Zinsen bezahlen müsste und der Häuslbauer monatlich immer weniger seines Kredites zurückzahlen müsste – seine Schulden also teilweise von der Bank bezahlt würden. Derzeit ist das bei Privatverbrauchern (noch) nicht der Fall, aber wer weiß – sag niemals nie…
Auch über sogenanntes „Helikoptergeld“ – also Geld, das an alle Bürger in Europa verteilt wird – wird mittlerweile schon offen nachgedacht, um die Wirtschaft und so die Inflation in Gang zu bringen (wobei dies meiner Meinung nach noch am ehesten funktionieren würde, da viele das Geld sicher gleich ausgeben und so in die Wirtschaft pumpen würden).

Um aber nun auf die Banken zurück zu kommen – einerseits wird wie oben besprochen, von den Banken verlangt, dass sie Kredite vergeben – andererseits zwingen sie die strengen Vorschriften über Eigenkapital, Risikominderung usw. von seiten der Politik und der EZB dazu, dass sie fast keine Kredite vergeben können, da sie sonst deren Regeln nicht einhalten.
Hier beißt sich also die Katze selbst in den Schwanz 🙂

Das nächste Problem ist, dass diese Regeln immer mehr und immer strenger werden, weshalb manche schon davon ausgehen, dass die nächste Krise durch diese Überregulierung verursacht wird. Die Banken kommen vor lauter Vorschriften somit gar nicht mehr dazu, sich auf ihr Kerngeschäft – also das Kredite vergeben – zu konzentrieren.

Natürlich sollten sich die Banken auch wieder darauf besinnen, was ihr Kerngeschäft ist – nämlich Kredite vergeben und Spareinlagen einsammeln und von der Marge leben – und nicht irgendwelche hochspekulativen Derivativgeschäfte machen, woran sie dann wirklich scheitern und der Steuerzahler wieder die Zeche zahlen muss.
Aber daran ist leider großteils die unermessliche Gier der Investoren schuld, die jedes Jahr höhere Erträge und Ausschüttungen sehen wollen, was mit dem Standardgeschäft eben nur in geringem Maße möglich ist. Jedoch muss den Investoren das auch klar sein, dass die Bäume nicht ewig in den Himmel wachsen, sprich ein unendliches Wachstum eben nicht möglich ist.

Doch dazu in den nächsten Tagen ein eigener Artikel, in dem ich zu „mehr Sozialismus im Kapitalismus“ aufrufen werde 😉

Was sagst du dazu? Ich freue mich über deinen Kommentar!