Ein konkretes Beispiel warum man Lebensversicherungen zum Ansparen meiden sollte!

Hallo liebe Geldhamster-Gemeinde !

Dass mit aktiv gemanagten Fonds und fondsgebundenen Lebensversicherungen vor allem die Finanzbranche, nicht aber der Kunde ordentlich Rendite macht, habe ich bereits mehrmals betont.

Für den smarten Anleger ist es viel rentabler und auch transparenter in börsengehandelte Indexfonds, so genannte ETF’s (Exchange Traded Funds) zu investieren. Diese Vehikel bilden in ihrer Urform einen Index wie zB den DAX oder Dow Jones nahezu 1:1 ab, man kann also mit einem Investment annähernd die Performance des zugrundeliegenden Index erreichen.

Dass smarte Anleger besser performen möchte ich dir heute an einem konkreten Beispiel verdeutlichen. Vor kurzem habe ich in der österreichischen Finanzzeitschrift „Gewinn“ (konkret die Mai-Ausgabe) einen Leserbrief eines verzweifelten Anlegers gesehen, der am 01.Mai 2000, also gerade zu Beginn des Crash der so genannten Dotcom-Blase, bei der die Börsenkurse nach einem extremen Anstieg abgestürzt sind, 100.000 Schilling (also ca. 7.267 EUR) in eine fondsgebundene Lebensversicherung angelegt hat.


(Quelle: Gewinn-Magazin Ausgabe Mai, Seite 22)

Nach Abzug der Kosten wurden ihm 6.444 EUR als Sparprämie veranlagt, bereits zu Beginn wurden also 823 EUR (oder über 11 % der Anlagesumme) an Steuern, Gebühren usw. fällig. Das „Wachstums-Portfolio“ des betroffenen Anlegers ist aber seither sogar noch weiter gefallen, anstatt Rendite zu machen. Mittlerweile ist er mehr als 20 % im Minus (die Inflation noch gar nicht mit eingerechnet), und das Ganze nach über 18 Jahren!

Klar, dass solche Anleger nie wieder etwas von Fonds oder Versicherungen hören wollen und das Geld lieber unverzinst am Sparbuch liegen lassen.

Wie hätte das Ganze jedoch ausgesehen, wenn der Betroffene seine 7.267 EUR in einen breit gestreuten ETF angelegt hätte?
Klar, es gab damals noch nicht die Vielzahl an ETFs wie es sie heute gibt, der ETF-Handel in Deutschland hat beispielsweise erst im Jahr 2000 begonnen.
Man kann jedoch eine grobe Abschätzung machen, wohin die Reise mit einem weltweiten ETF gegangen wäre.

Der MSCI World beispielsweise, welcher über 1.600 Aktien aus 23 Ländern enthält und somit über 85 % der Marktkapitalisierung in den Industrieländern widerspiegelt, wird bereits seit dem Jahr 1968 berechnet. Die Schwellenländer und Smallcaps (kleine Unternehmen) werden in diesem Index nicht berechnet, heute kann man bis zu 99% der weltweiten Marktkapitalisierung mit nur einem ETF abdecken.

Was wäre also passiert wenn Herr N. seine 7.267 EUR in den MSCI World investiert hätte?

Er hätte den Index am 01.Mai 2000 um 1.334 Punkte kaufen können, der Kurs wäre kurz darauf durch die Krise abgestürzt auf ein Tief von fast 700 Punkten, erholte sich dann jedoch und stieg bis zum Jahr 2007 auf ca. 1.680 Punkte und stürzte dann im Zuge der Finanzkrise 2008/2009 wieder ab, diesmal sogar knapp unter 700 Punkte. Seither ging es jedoch bergauf bis auf ein Hoch von knapp 2.250 Punkten und per 31.03.2018 wäre der Index bei 2.065 Punkten gestanden.
Im gleichen Zeitraum hätte er also statt 20 % Verlust über 50 % Plus gemacht, trotz der zwei Krisen. Und das ist noch nicht alles, denn der MSCI World wird als Kursindex gerechnet, das bedeutet, dass Dividenden nicht in die Kursberechnung mit einbezogen werden. Ich weiß jetzt nicht die langjährige Dividende des MSCI World, aber ich denke man kann sicher mit ca. 2 % pro Jahr rechnen, wodurch sich nochmal eine schöne Zusatzrendite ergibt!
Natürlich gibt es auch bei ETF’s jährliche Gebühren, jedoch liegen diese meilenweit unter der von Versicherungen oder aktiven Fonds, nämlich im Normalfall weit unter 1 % pro Jahr.

Herr N. hat also durchaus den richtigen Anlagehorizont für Wertpapiere und auch das nötige Durchhaltevermögen, nur leider in das falsche Produkt investiert.

Solltest du also ebenfalls zB einen aktiven Fonds oder eine Lebensversicherung besitzen, dann schau dir doch mal die Performance der letzten Jahre an und stelle sie der Performance eines ETF’s auf den MSCI ACWI (All Country World Index), welcher 85 % der weltweiten Marktkapitalisierung abbildet, oder des oben erwähnten MSCI ACWI IMI (MSCI ACWI + Smallcaps), somit 99% der weltweiten Marktkapitalisierung, gegenüber. Eine gute Übersicht über alle handelbaren ETF’s findest du zB auf JustETF.

Ich denke das Ergebnis wird in einem Großteil der Fälle zugunsten der ETF’s ausfallen und dann kannst du ja überlegen, ob es nicht vielleicht Sinn macht direkt mit einem Minimum an Kosten in den Aktienmarkt zu investieren anstatt den Umweg über teure Finanzdienstleister zu machen 🙂

Nimm deine Finanzen noch heute selbst in die Hand und bilde dich laufend weiter (zB durch die Beiträge auf meinem Blog 🙂 )!
Nur so kann man wirklich Vermögen aufbauen und für später finanziell vorsorgen.

Wenn dir also gefällt, was du liest, dann empfiehl meinen Blog gerne an deine Freunde und Familie weiter, damit alle von der kostenlosen finanziellen Bildung profitieren können, denn die bekommt man in der Schule leider nicht. Trage dich gleich rechts oben ein um bei jedem neuen Beitrag kostenlos informiert zu werden und auch die neuesten Projekte aus dem Crowdinvesting-Bereich kennenzulernen, welche ebenfalls, gut diversifiziert, eine tolle neue Anlagemöglichkeit in Zeiten der Niedrigzinsen bieten!

 

Was sagst du dazu? Ich freue mich über deinen Kommentar!