Die finanzielle Lektion aus Corona!

Hallo liebe Geldhamster-Gemeinde !

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Hamster.jpg

Ich hoffe ihr seid bisher alle gut und vor allem gesund durch die Krise gekommen.
Der Aktienmarkt (vor allem der amerikanische) dürfte das „bisschen Wirtschaftsstillstand“ ja anscheinend schon abgehakt haben. Der marktbreite S&P 500 ist nach einem Absturz um 35 % in Rekordgeschwindigkeit mittlerweile schon wieder auf dem Niveau vom Sommer/Herbst 2019, der Technologieindex NASDAQ 100, in dem viele Aktien sogar von der Krise profitiert haben (Biotechnologie, Netzwerkunternehmen wegen Homeoffice, Online-Shops…), ist seit Jahresbeginn sogar schon wieder im Plus und steht nur noch knapp unter seinem Allzeithoch.

Ist also alles halb so wild oder steht uns die tatsächliche Wirtschaftskrise erst bevor?

Das wird uns die Zeit weisen, denn je länger die derzeitigen Zustände andauern, umso schlimmer wird es werden. Bisher konnten die Staaten mit Hilfspaketen und die Notenbanken mit teils unkonventionellen und „halblegalen“ Maßnahmen noch unterstützend eingreifen, doch auch das sind nur temporär mögliche Effekte die nicht von Dauer sein können.

Was uns plötzlich und unerwartet drohen kann, das haben wir alle am eigenen Leib oder zumindest in der unmittelbaren Umgebung erlebt.
Kurzarbeit – ist hier noch das „geringste Übel“, da hier zumindest in finanzieller Hinsicht noch auf relativ wenig verzichtet werden muss.
Anders sieht es da schon für Selbständige/Freiberufler/Künstler aus für die großteils plötzlich alle Einnahmen bzw. Aufträge weggebrochen sind und die trotzdem ihre Fixkosten weiter bestreiten müssen bzw. teilweise noch ihre Mitarbeiter bezahlen sollen. Da kann es dann ohne entsprechende Rücklagen schon sehr schnell eng werden…

Auch Menschen die von der finanziellen Freiheit träumen und denen im Internet sehr viel diesbezüglich suggeriert wird, wie leicht das denn möglich ist, sei es mit regelmäßigen Dividenden oder noch schneller mit stark gehebelten Immobilieninvestments, sollten nun vielleicht eines besseren belehrt werden.
Viele Firmen, die teils hohe Dividenden ausschütteten, haben ihre Dividenden gekürzt oder komplett ausgesetzt, Mieten (vorläufig vor allem von Geschäften) werden gestundet oder können plötzlich gar nicht mehr bezahlt werden.

Was kann uns also noch blühen?

Im besten Fall geht es so weiter wie in den letzten Wochen, die Menschen bleiben vorsichtig und das Virus zieht sich langsam zurück bzw. verbreitet sich „kontrolliert“ weiter. Wie wir mittlerweile wissen, ist es nur für einen geringen Teil der Bevölkerung wirklich gefährlich, jedoch hoch ansteckend. Viele Menschen haben keine bzw. nur sehr geringe Symptome, bei einigen Wenigen tobt es sich jedoch richtig aus und wird lebensbedrohlich.
Läuft alles „kontrolliert“ weiter können wir mit einigen Einschränkungen wieder fast alles tun.

Gefährlich wird es wenn die viel befürchtete „zweite Welle“ kommen sollte, ein zweiter kompletter Lockdown wird wohl nicht möglich sein bzw. wird von großen Teilen der Bevölkerung gar nicht mehr akzeptiert werden.
Doch selbst geringe Einschränkungen können langfristig sehr viele Firmen in die Pleite und derzeitige Kurzarbeiter in die Arbeitslosigkeit schicken.

Genau das möchten die Politik und die Notenbanken derzeit unbedingt verhindern, da dies einen sehr schnellen Teufelskreis annehmen würde, Kredite können nicht mehr bedient werden, zuerst von Firmen, nach der Arbeitslosigkeit der Mitarbeiter auch deren private Kredite, privater Konsum geht zwangsläufig zurück usw.

Umso wichtiger ist es derzeit sich mehr finanzielle Standbeine zu schaffen um nicht von einem Job / einem Unternehmen alleine abhängig zu sein:

  • Liquidität: 3-6 Monatsgehälter sollte man in Cash bzw. täglich fällig auf der Seite haben um im Falle eines Jobverlustes Zeit überbrücken zu können, aber auch um ungeplante Ausgaben wie zB eine kaputte Waschmaschine, eine Autoreperatur oder ähnliches schnell finanzieren zu können.
  • Aktien: Dienen dem langfristigen Vermögensaufbau zB zur Altersvorsorge, können aber durch Ausschüttungen, also Dividenden (natürlich erst im Laufe der Zeit bzw. bei größeren Anlagesummen) auch ein nettes laufendes Zusatzeinkommen bringen. Die meisten europäischen Firmen zahlen ihre Dividenden jährlich, amerikanische Aktien schütten meist quartalsmäßig, manche sogar monatlich aus.
  • Immobilien: Der Klassiker sind vermietete Wohnungen/Häuser, welche ebenfalls ein laufendes monatliches Einkommen bringen. Großer Vorteil von Immobilien ist, dass diese auch gerne von Banken finanziert werden und man hier mit relativ wenig Eigenkapital auch große Summen bewegen kann, welche dein Mieter dann über Jahre hinweg Stück für Stück zurückbezahlt – deine Schulden werden weniger, dein Vermögen wird mehr.
  • Alternative Investments: Hier sind aus meiner Sicht vor allem Crowdinvesting als auch P2P-Kredite zu nennen. Beides sind recht neuartige, online abwickelbare Investmentformen bzw. vergibt man hier als Privatperson Kredite. Beim Crowdinvesting sind dies meist nachrangige Darlehen an Unternehmen, bei Privatpersonen normale Kredite an Personen, jedoch sind beide Formen sehr hoch verzinst, jedoch auch entsprechend risikoreich. Hier ist also eine gute Diversifikation unerlässlich.
  • Online-Business: Gerade die derzeitige Krise hat gezeigt wieviel durch das Internet mittlerweile möglich ist, vom Home-Office über Online-Lieferservices – Online-Shops waren zeitweise oft die einzige Bezugsquelle als alle Geschäfte zwangsläufig geschlossen waren. Selbst die härtesten „Analog“-Verteidiger mussten einsehen, dass, wenn sie im März oder April Geschäfte machen wollten, dies ohne Internet so gut wie unmöglich war. Die Welt ist vernetzter und globalisierter denn je. Klar bringt das auch einige Nachteile, wie man an den unterbrochenen Lieferketten gesehen hat. Jedoch gibt es immer wieder neue Geschäftsfelder, welche hervorkommen, man muss nur kreativ genug sein.

Das sind nur einige Beispiele, um sich weitere Einnahmequellen zu erschließen und so viele verschiedene finanzielle Standbeine zu schaffen. Am wichtigsten ist es jedoch sich stets weiterzubilden und nicht nur von Gehalt zu Gehalt zu leben. Denn wie schnell diese eine monatliche Zahlung auf einmal nicht mehr da sein kann haben viele in letzter Zeit schon erlebt bzw. werden es noch Einige erleben…

Wenn du auch weiterhin Beiträge zu finanziellen Themen und somit zu deiner finanziellen Bildung erhalten möchtest, dann abonniere gerne meinen Blog rechts oben – garantiert spamfrei – und empfehle ihn auch gerne an Freunde und Familie weiter, damit das, was man in der Schule nicht lernt in hoffentlich recht einfachen und verständlichen Worten dadurch vermittelt werden kann 🙂

Was sagst du dazu? Ich freue mich über deinen Kommentar!