Hallo liebe Geldhamster-Gemeinde !
Am Mittwoch war Halloween – das trifft wohl auch auf die Sparer zu, die an diesem Tag normalerweise den Weltspartag feiern, denn die Zinsen, die man für Spareinlagen bekommt sind nach wie vor zum „Fürchten“.
Für 12 Monate gebundenes Festgeld bekommt man laut dem Festgeldvergleich derzeit maximal 1 % p.a., die Inflation hingegen ist auf nahezu dem doppelten Wert, weshalb der klassische Sparbuch-Sparer Jahr für Jahr real Geld verliert!
Nichts zu sparen ist jedoch auch nicht die Allerwelts-Lösung, denn erstens ist unser Pensionssystem wie eine neueste Studie bestätigt, wenig nachhaltig, zweitens sollte man für unvorhergesehene Ereignisse (Reparatur in Haus/Wohnung etc., Job-Verlust, Waschmaschine defekt, der PKW könnte plötzlich kaputt werden) immer einen gewissen Geldpuffer zur Verfügung haben.
In der heutigen Zeit hat man leider das Sparen, wie es unsere Großeltern noch zelebrierten, oft schon „verlernt“. Das liegt einerseits an der zunehmenden Digitalisierung, bei der man das Geld nicht mehr physisch in Händen hält, sondern einfach mit der Bankomat- oder Kreditkarte alles mit geringstem Aufwand bezahlen kann und somit sehr leicht den Überblick verliert. Andererseits wird es einem durch großzügige Kontorahmen, günstige Kredite und Ratenvereinbarungen bei diversen Handelsketten nicht gerade schwer gemacht in die Verschuldungsfalle zu tappen.
Man sollte aber bei all den Versuchungen die im Internet und in den diversen Medien locken, trotzdem nicht auf das Sparen vergessen und darum ist der Weltspartag immer noch ein wichtiger Tag um darauf hinzuweisen und sich Gedanken über seine Finanzen zu machen.
Wie spart man aber nun richtig?
Das kommt natürlich immer auf die Ziele an, die man hat. Grundsätzlich sollte man aber einmal seine mögliche Sparquote ermitteln. Das fängt damit an, dass man sich einen Finanzplan macht, also einmal seine Einnahmen und Ausgaben ermittelt. Dabei geht es um wiederkehrende Einnahmen wie das monatliche Gehalt, eventuell Miet- oder Pachteinnahmen und andere monatliche oder jährliche Einnahmen (die man dann auf das Monat herunterbricht). Ebenso ermittelt man wiederkehrende Ausgaben wie zB Miete, Kredit- oder Leasingraten, Versicherungen, Handy und Internet oder auch Abos wie Fitnessstudio, Netflix, Amazon usw. Auch hier solltest du zB nur einmal jährliche Ausgaben mit einrechnen, also durch 12 dividieren. Wenn möglich, rechne dir auch aus, was du monatlich für Lebensmittel, Sprit etc. ungefähr benötigst. Einen konkreten Plan wie du das Ganze angehst, findest du in meinen älteren 2 Artikeln HIER und HIER.
Hast du das einmal erledigt, siehst du, was dir monatlich übrig bleibt. Nehmen wir an, es sind 500 EUR. Von diesen 500 EUR benötigst du dann vielleicht noch 200 EUR für unregelmäßige Ausgaben wie zB Ausgehen, Urlaub usw.
Bleiben also 300 EUR übrig, die du effektiv monatlich sparen kannst. Hast du dir noch keine finanzielle Reserve geschaffen, so solltest du diese zuerst aufbauen. Dein Finanzpolster für Unvorhergesehenes sollte MINDESTENS 4-5 Monatsgehälter betragen. Verdienst du also zB 1.500 EUR, solltest du dir mindestens 6.000 EUR, besser 10.000 EUR als Polster „auf die Seite“ legen, also zB auf ein täglich fälliges Sparbuch oder Sparkonto.
Es ist natürlich nach der Analyse deiner Finanzen auch zu überlegen, welche Ausgaben du eventuell einsparen oder zumindest reduzieren könntest. Zahlst du monatlich für das Fitnessstudio und gehst dort aber schon seit einem halben Jahr nicht hin? Kündige das Abo und treibe zB Sport im Freien oder trainiere zuhause mit dem eigenen Körpergewicht! Nütze auch Angebote wie zB den Strom- oder Gasanbieterwechsel um dir einige 100 EUR im Jahr zu sparen! Alles, was du dir zusätzlich ersparst, solltest du auch gleich auf dein Sparkonto buchen um dir so schnell wie möglich den Finanzpolster aufzubauen!
Hast du diesen Schritt gemacht, so kannst du anfangen, an die Zukunft zu denken. Die 300 EUR kannst du dann mittel- bis langfristig veranlagen, da du dieses Geld in naher Zukunft hoffentlich nicht benötigen wirst. Du kannst das Geld als Zukunftsvorsorge (zB für deine spätere Pension) oder für andere Vorhaben wie beispielsweise einen geplanten Hausbau oder Wohnungskauf investieren. Alles was über einen Zeitraum von ca. 10 Jahren hinausgeht kann man beispielsweise mit einem ETF-Sparplan langfristig besparen. Dieser ist gegenüber einem klassischen Fondskauf günstiger und außerdem profitabler! Wichtig ist hierbei nur, dass man der langfristig klar positiven Performance des Aktienmarktes, welche im Schnitt ca. 6-8% pro Jahr (inkl. Dividenden!) vertraut und sich nicht von Marktturbulenzen aus dem Konzept bringen lässt! Krisen kommen und gehen, genauso wie Boomphasen wie wir sie die letzten fast 10 Jahre erleben. Wie und mit welchen ETF’s man am besten von der Rendite am Aktienmarkt profitieren kann, kannst du zum Beispiel HIER nachlesen.
Möchtest du mittelfristig, also auf Sicht von 1-5 Jahren, einen Teil deines Geldes anlegen, so kannst du zum klassischen Sparbuch zum Beispiel Crowdinvesting als Renditebringer beimischen. Diese relativ neue Art der Geldanlage gefällt mir auch sehr gut, bisher habe ich damit nur positive Erfahrungen gemacht. Trotzdem ist auch das Risikokapital und man sollte auf jeden Fall nicht alles auf eine Karte setzen, sondern das Geld auf viele Projekte aufteilen. Mit Crowdinvesting sammeln Firmen Geld ein um entweder zu expandieren oder (was derzeit noch öfter der Fall ist) Immobilienprojekte abzuwickeln. Dafür gibt es oft Zinsen zwischen 5 und 8 % p.a. bei kurzen Laufzeiten von meist 1-3 Jahren. Was Crowdinvesting ist und wie du es sinnvoll in deine Geldanlage einbauen kannst, ist HIER zu erfahren. Die aktuellsten Crowdinvesting-Projekte werden außerdem regelmäßig in diesem Blog in der Kategorie Spar- und Investmentideen vorgestellt. Einen stets aktuellen Überblick über die Crowdinvesting-Projekte Österreichs erhaltet ihr in der ersten Crowdinvesting-Suchmaschine des Landes Crowdplanet!
Eine weitere spannende und relativ neue Möglichkeit um sein Geld gewinnbringend zu vermehren sind P2P-Kredite. Dabei handelt es sich um Kredite die von Privatpersonen an Privatpersonen vergeben werden. Als Investor wirst du quasi zur „Bank“ und vergibst Kredite an andere Leute. Damit hier das Risiko nicht zu groß wird, wird von den P2P-Plattformen hier ebenfalls angeboten das Risiko auf hunderte Kredite zu streuen und so die Ausfallswahrscheinlichkeit zu minimieren. Die Laufzeit hier ist individuell, ebenso die zu erwartende Rendite, welche je nach Risikoneigung angepasst werden kann. Hier wird es im November noch einen eigenen Artikel dazu geben. Die bekanntesten Plattformen hier sind wohl Auxmoney und Bondora.
Es gibt also abseits des Sparbuches zahlreiche Möglichkeiten um sein Geld anzulegen, am besten ist hier natürlich eine Streuung von allen, denn erstens sollte man die Laufzeit der jeweiligen Kategorie berücksichtigen, zweitens ist jede Anlageklasse von der anderen unabhängig, das bedeutet ist beispielsweise eine Krise am Aktienmarkt, bedeutet das nicht, dass man mit Crowdinvesting-Projekten nichts mehr verdienen kann, ebenso mit P2P-Krediten.
Wichtig ist auf jeden Fall in irgendeiner Form zu sparen, um für die Zukunft gewappnet zu sein, denn es gibt nichts Schlimmeres als sich zu verschulden und dann aus dieser Spirale nicht mehr rauszukommen. Der Weltspartag hat also trotz der tiefen Zinsen durchaus noch seine Berechtigung um in Zeiten wo einem an jeder Ecke (vor allem in der Medienwelt) das Geld durch die verschiedensten Versuchungen aus der Tasche gezogen wird, daran zu erinnern, dass man mit dem Geld auskommen muss, welches man hat und nicht mehr auszugeben als das Konto hergibt 😉
Wenn Euch Geldhamster gefällt und ihr gerne weiterhin kostenlose finanzielle Bildung bekommen wollt, oder auch immer über die neuesten Projekte aus dem Crowdinvesting-Bereich informiert werden wollt, dann tragt gleich rechts oben eure E-Mail-Adresse ein und ihr werdet automatisch verständigt (garantiert spam-frei und ohne irgendwelchen Verkaufs-Schnickschnack).
Ich freue mich auch, wenn ihr meinen Blog weiterempfehlt und so dazu beitragt, dass die Rendite vieler Menschen ein wenig höher wird als auf dem Sparbuch!